Digitale Medien und assistive Technologien richtig einsetzen: Herausforderung und Chance 

Jahresbericht 2021

Die Fachstelle ICT for Inclusion und ihre Informationsplattform bringen seit Herbst 2021 mehr Klarheit in die Gestaltung von Unterricht und Therapie mit assistiven Technologien und digitalen Medien.

Kontaktstelle

Ingo Bosse Titel Prof. Dr.

Funktion

Professor für ICT for Inclusion

Karen Ling

Funktion

Senior Lecturer

Im Unterricht und in der Therapie stellen sich oft Fragen zur Anpassung von Technologien. Zudem besteht ein hoher Bedarf an Medienkompetenzen von Kindern und Jugendlichen wie auch von Fachpersonen. 

Die Expert:innen der HfH haben im Oktober 2021 eine Fachstelle ins Leben gerufen, um für mehr Klarheit in der Gestaltung von Unterricht und Therapie mit ICT zu sorgen. Zeitgleich wurde eine Informationsplattform zum Einsatz assistiver Technologien und digitaler Tools in der Praxis veröffentlicht. Darauf finden interessierte Personen hilfreiche Artikel über die Praxis der  Heilpädagogik und der Therapie sowie nützliche Technologien, digitale Tools und wertvolle Links zu themenrelevanten Anbietern, Informationsquellen und Neuigkeiten in der digitalen Bildung. 

Das niedrigschwellige Beratungsangebot der Fachstelle ICT for Inclusion (ICT4I) umfasst folgende Themen:

  • mehr Sicherheit im Umgang mit Mainstream-Technologien (z. B. bei Tablets)
  • Vertiefung der Möglichkeiten assistiver Technologien  
  • Einsatzmöglichkeiten innovativer Technologien (z. B. 3D-Druck, Virtual Reality)

Inwiefern die digitalen Möglichkeiten heute in der Schulischen Heilpädagogik genutzt werden, haben Daniela Nussbaumer und Dennis Hövel in ihrer Studie «Nutzung von ICT in der schulischen Heilpädagogik» (IN-USE) untersucht. Digitale Medien werden derzeit vor allem für das Lesen- und Schreibenlernen eingesetzt – in anderen Bereichen gibt es noch viel Luft nach oben. Diese Lücke will die Fachstelle ICT4I nutzen und bietet kostenfreie Kurzberatungen, Weiterbildungen und andere Dienstleistungen an.

Tagung vom 27. November 2021. In der Heilpädagogik sind die Einsatzmöglichkeiten von ICT vielfältig. Welchen Mehrwert digitale Technologien bringen und wie sie für den Unterricht genutzt werden können, zeigte die Tagung «ICT in der Heilpädagogik» vom 27. November: Auf einem Tablet können z. B. Inhalte optisch vergrössert werden, Text kann man sich vorlesen lassen, es gibt Hyperlinks zu Worterklärungen, zu Bildern oder zu weiterführenden multimedialen Inhalten. Auch die Förderung selbst kann durch das Automatisieren und Üben mithilfe von Apps optimiert werden. Die Möglichkeit von akustischen und visuellen Belohnungssystemen erhöht für Kinder mit Lernproblemen die Motivation, sich länger und intensiver mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen. Zum Beispiel erlaubt das didaktische Konzept «Flipped Classroom», dass die Schüler:innen in ihrem individuellen Tempo lernen und Erklärvideos beliebig oft anschauen können.