Modulübersicht

Lehrgang Gebärdensprachlehrer:in

Der Lehrgang Gebärdensprachlehrer:in setzt sich aus sechs verschiedenen Modulen zusammen. In jedem Modul werden Handlungskompetenzen vermittelt.

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Lehrgang GSL

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gsl [at] hfh.ch

Allgemeine Informationen und Hinweise zu den Modulen und Handlungskompetenzen. Die Angaben bezüglich Handlungskompetenzen sind ein Auszug aus einer unveröffentlichten Wegleitung zur Prüfungsordnung über die Berufsprüfung für Gebärdensprachlehrer:in der Arbeitsgruppe Berufsanerkennung Gebärdensprachlehrerin:in. Änderungen sind vorbehalten. 

Module

Bei Personengruppen welche in der Auflistung mit einem * gekennzeichnet sind handelt es sich um gehörlose, schwerhörige und hörende Menschen. 

Linguistik der Deutschschweizerischen Gebärdensprache und Kultur der Gehörlosen

Das Modul findet im 1. Semester statt (196 Lektionen Lehre).

Gebärdensprachlehrer:innen gestalten und leiten den Gebärdensprachunterricht für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche, sowie auch für Säuglinge und Kleinkinder und deren Eltern und Erziehende. Neben Sprachunterricht wird auch die Kultur der Gehörlosen vermittelt. Die Linguistik der Deutschschweizerischen Gebärdensprache und die Kultur der Gehörlosen gehören zu den wichtigsten Grundlagen für alle weiteren Module.

Mit Erwachsenen arbeiten

Das Modul findet im 2. Semester statt (161 Lektionen Lehre und 30 Stunden Hospitation). Es umfasst den Handlungskompetenzbereich 3.

Mit Erwachsenen* arbeiten

  • 3.1 Gebärdensprachunterricht für Erwachsene angeleitet zielgruppengerecht vorbereiten, durchführen und auswerten
  • 3.2 Die Teilhabe von gehörlosen und schwerhörigen Erwachsenen am gesellschaftlichen Leben durch Vermittlung von Informationsmaterial und Hilfsmitteln fördern 
  • 3.3 «Barrierearme» Kommunikation sichern und hierfür geeignete Massnahmen zur Beseitigung von Hindernissen in der sprachlichen und kulturellen Verständigung empfehlen
  • 3.4 Gehörlosen und schwerhörigen Menschen jeden Alters mögliche Hilfsmittel empfehlen und die entsprechenden Ansprechpartner vermitteln
  • 3.5 in der eigenen Arbeit Werte und Einstellungen reflektieren und in der Supervision diskutieren und auswerten

Berufsentwicklung und Berufsethik

Das Modul findet im 2. Semester statt (35 Lektionen Lehre). Es umfasst den Handlungskompetenzbereich 5.

Sich an der Berufsentwicklung beteiligen und berufsethische Grundsätze einhalten.

  • 5.1 In der eigenen Arbeit Formen und Methoden der individuellen Qualitätsentwicklung fachgemäss praktizieren
  • 5.2 Zur Beantwortung von spezifischen Fragestellungen in der eigenen Arbeit und für die persönliche Fortbildung Fachartikel suchen, lesen und verstehen
  • 5.3 In der eigenen Arbeit berufsethische Grundsätze erkennen und in Supervision besprechen

Mit Kindern und Jugendlichen arbeiten

Das Modul findet im 3. Semester statt (196 Lektionen Lehre und 30 Stunden Hospitation). Es umfasst den Handlungskompetenzbereich 2.

Mit Kindern und Jugendlichen* arbeiten

  • 2.1 Gebärdensprachunterricht für Kinder und Jugendliche angeleitet vorbereiten, durchführen und mit Unterstützung eines Coaches auswerten 
  • 2.2 Im Lehrpersonenteam (Teamteaching, Assistenz) mit einer erfahrenden Lehrperson zusammenarbeiten und im Hinblick auf die Teilhabe aller Schülerinnen/Schüler den Unterricht gemeinsam gestalten 
  • 2.3 Nach Vorbesprechung mit Coach im Einzelsetting oder in Kleingruppen Kinder und Jugendliche im Lernprozess entsprechend ihrer Bedürfnisse unterstützen

In Projekten und Forschung mitarbeiten

Das Modul findet im 4. Semester statt (70 Lektionen Lehre und 15 Stunden Hospitation). Es umfasst den Handlungskompetenzbereich 4.

In Projekten und Forschung mitarbeiten

  • 4.1 Bei der Produktion und Herstellung von Gebärdensprachvideos nach Anleitung mitwirken 
  • 4.2 In der Forschung und in der Entwicklung der Gebärdensprache gemäss Anleitung mitarbeiten

Mit Säuglingen, Kleinkindern und Bezugspersonen arbeiten

Das Modul findet im 4. Semester statt (126 Lektionen Lehre und 15 Stunden Hospitation). Es umfasst den Handlungskompetenzbereich 1.

Mit Säuglingen und Kleinkindern (Frühförderung) sowie deren Eltern und Erziehenden* arbeiten

  • 1.1 Säuglinge und Kleinkinder am Domizil und in Anwesenheit von Erziehenden und Bezugspersonen altersgerecht in Begleitung einer erfahrenen GSL fördern und das Vorgehen auswerten
  • 1.2 Erziehende und Bezugspersonen am Domizil zur frühkindlichen Sprach- und Kommunikationsförderung und in der Gestaltung der Beziehung zum Kleinkind mittels schriftlichen Informationsmaterials informieren und schulen.
  • 1.3 Durch Vermittlung am Domizil Kinder und Familien mit anderen Betroffenen vernetzen
  • 1.4 Angehörige und Freunde am Domizil mit Sensibilisierungsmaterial zum Thema Kontakt mit gehörlosen und schwerhörigen Kindern ausstatten

Handlungskompetenzen

Die Teilnehmenden erwerben Handlungskompetenzen für die praktische Arbeit als Gebärdensprachlehrer:in.

Linguistik der Deutschschweizerischen Gebärdensprache und Kultur der Gehörlosen

Handlungskompetenzbereiche 1–3

Ziele:

  • Die Teilnehmenden verstehen die Strukturen der DSGS und können diese erklären
  • Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche Register der DSGS und können diese anwenden
  • Die Teilnehmenden kennen die Gebärdensprachkompetenzen von Menschen unterschiedlichen Alters
  • Die Teilnehmenden kennen die Bedeutung von Lehnbegriffen
  • Die Teilnehmenden kennen Varietäten der DSGS
  • Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche Textsorten in DSGS und Deutsch
  • Die Teilnehmenden können grundlegende Strukturen von DSGS und Deutsch vergleichen
  • Die Teilnehmenden kennen Unterschiede zwischen L1/L2 und zwischen M1/M2
  • Die Teilnehmenden können ihre eigene Sprachkompetenz in DSGS reflektieren und einschätzen
  • Die Teilnehmenden können die eigene Sprachbiografie reflektieren
  • Die Teilnehmenden kennen Instrumente zur Sprachstandserfassung in DSGS
  • Die Teilnehmenden kennen und verstehen die Kultur und Gemeinschaft der Gehörlosen und Gebärdensprachbenutzenden und können ihre Merkmale benennen
  • Die Teilnehmenden kennen und verstehen die Unterschiede zwischen der Kultur der Gehörlosen und der Kultur der Hörenden
  • Die Teilnehmenden können die Zugehörigkeit zu den beiden Kulturen reflektieren
  • Die Teilnehmenden kennen Strategien der interkulturellen Kommunikation
  • Die Teilnehmenden kennen und verstehen Deaf Didaktik
  • Die Teilnehmenden kennen die Konzepte DeafGain, «UsherGain», «DeafMigrant*innenGain

Inhalte:

  • Linguistik der DSGS (Phonologie, Morphologie, Syntax, Textlinguistik)
  • Unterschiede zwischen Bildungssprache-Alltagssprache-Fachsprache
  • Gebärdensprachkompetenzen verschiedener Altersgruppen (Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Erwachsene)
  • Varietäten (Dialekt, Soziolekt, Funktiolekt) und Textsorten (beschreiben, erklären, erzählen, informieren etc.)
  • Sprachregister
  • leichte Sprache
  • Lehnbegriffe (Vergleich DSGS - Deutsch)
  • Kontrastive Sprachbetrachtung
  • Spracherwerb
  • Sprachreflexion
  • Sprachbiografie / Bildungsbiografie
  • Sprachstandserfassung
  • Kultur und Gemeinschaft der Gehörlosen und der Gebärdensprachbenutzenden
  • Personale, soziale und kulturelle / interkulturelle Identität
  • Interkulturelle / transkulturelle Kompetenz
  • Sprachportfolio (Anfangsstadium) erfassen

Berufsentwicklung und Berufsethik

Handlungskompetenz 5.1

In der eigenen Arbeit Formen und Methoden der individuellen Qualitätsentwicklung fachgemäss praktizieren.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden kennen Formen und Methoden der persönlichen Qualitätsentwicklung
  • Die Teilnehmenden können Formen und Methoden der persönlichen Qualitätsentwicklung erproben/umsetzen

Inhalte:

  • Professionelles Handeln
  • Qualitätsentwicklung 
  • Qualitätsstandards
  • Evaluation der Qualität
  • Kollegiales Feedback
  • Intervision

Handlungskompetenz 5.2

Zur Beantwortung von spezifischen Fragestellungen in der eigenen Arbeit und für die persönliche Fortbildung Fachartikel suchen, lesen und verstehen.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden können für die persönliche Weiterentwicklung Fachartikel suchen, lesen und verstehen
  • Die Teilnehmenden können zu einem Fachartikel Fragen stellen
  • Die Teilnehmenden können einen Fachartikel zusammenfassen
  • Die Teilnehmenden können Suchmaschinen nutzen

Inhalte:

  • Recherchieren
  • Fragegeleitetes Lesen
  • Textanalyse, Textstrukturierung, Textverständnis Handlungskompetenz

Handlungskompetenz 5.3

In der eigenen Arbeit berufsethische Grundsätze erkennen und in Supervision (oder Intervision) besprechen.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden setzen sich mit der Rolle von GSL auseinander
  • Die Teilnehmenden kennen die berufsethischen Prinzipien von GSL
  • Die Teilnehmenden vergleichen das eigene Handeln mit berufsethischen Prinzipien
  • Die Teilnehmenden erkennen und formulieren interpersonale und intrapersonale Konflikte
  • Die Teilnehmenden erkennen und formulieren Auswirkungen des eigenen Handelns

Inhalte:

  • Berufskodex GSL / Best Practice 
  • Ethische Prinzipien GSL
  • Qualitätsstandards GSL
  • Transkulturalität
  • Auswirkungen des eigenen Handelns
  • Interpersonale und intrapersonale Konflikte
  • Datenschutzrichtlinien

Mit Erwachsenen arbeiten

Handlungskompetenz 3.1

Gebärdensprachunterricht für Erwachsene angeleitet zielgruppengerecht vorbereiten, durchführen und auswerten.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden kennen den Gesamteuropäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER)
  • Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche Lerntypen
  • Die Teilnehmenden kennen sprachdidaktische und methodische Prinzipien
  • Die Teilnehmenden können Gebärdensprachunterricht und Unterricht Gehörlosenkultur für Erwachsene angeleitet zielgruppengerecht vorbereiten
  • Die Teilnehmenden können Gebärdensprachunterricht und Unterricht Gehörlosenkultur für Erwachsene angeleitet zielgruppengerecht durchführen
  • Die Teilnehmenden können Gebärdensprachunterricht und Unterricht Gehörlosenkultur für Erwachsene angeleitet zielgruppengerecht auswerten

Inhalte:

  • Zielgruppenspezifische Linguistik der DSGS 
  • Zielgruppenspezifische Gehörlosen-Geschichte und Kultur
  • Gesamteuropäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER)
  • Lernpsychologie
  • Sozialpsychologie
  • Sprachregister
  • Fremdsprachendidaktik für Erwachsene
  • Planung, Durchführung, Evaluation und Überarbeitung von Lerneinheiten
  • Formative und summative Lernkontrollen / Beurteilung Handlungskompetenz

Handlungskompetenz 3.2

Die Teilhabe von gehörlosen und schwerhörigen Erwachsenen am gesellschaftlichen Leben durch Vermittlung von Informationsmaterial und Hilfsmitteln fördern.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wo es Informationsmaterial zum Thema Gehörlosigkeit / Kultur der Gehörlosen und Gebärdensprachbenutzende sowie zum Thema Schwerhörigkeit gibt
  • Die Teilnehmenden können mögliche Hilfsmittel empfehlen
  • Die Teilnehmenden können die entsprechenden Ansprechpartner:innen für Hilfsmittel vermitteln
  • Die Teilnehmenden können dieses Informationsmaterial bereitstellen
  • Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche Institutionen/Services im Gehörlosen- / Schwerhörigenwesen
  • Die Teilnehmenden können Informationen zu diesen Institutionen/Services bereitstellen
  • Die Teilnehmenden können diese Hilfsmittel anwenden
  • Die Teilnehmenden können zu diesen Hilfsmitteln informieren
  • Die Teilnehmenden können erklären, was leichte Sprache / leichte Gebärdensprache ist

Inhalte:

  • Gesellschaftliche Teilhabe 
  • Informationsmaterialien zum Thema Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit
  • Institutionen / Organisationen / Vereine / Verbände im Bereich Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit (SGB-FSS, Sichtbar, Zentren, weiterführende Institutionen, Procom, Pro Audito, BFSUG, IV etc.)
  • Aufgaben der BFSUG und der IV (Beratung, Verfügungen)
  • Handlungsfeld Dolmetschen und Vermittlung (DIMA)

Handlungskompetenz 3.3

«Barrierearme» Kommunikation sichern und hierfür geeignete Massnahmen zur Beseitigung von Hindernissen in der sprachlichen und kulturellen Verständigung empfehlen.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden erkennen sprachliche und kulturelle Barrieren zwischen Gehörlosen-Hörenden, Schwerhörigen-Hörenden, Gehörlosen-Schwerhörigen und zwischen Mehrheiten und Minderheiten (Gehörlosen und Usher-Betroffenen, gehörlosen Schweizer:innen und gehörlosen Migrant:innen)
  • Die Teilnehmenden können geeignete Massnahmen zur Beseitigung der sprachlichen und kulturellen Barrieren empfehlen
  • Die Teilnehmenden können die barrierefreie Kommunikation zwischen Gehörlosen-Hörenden, Schwerhörigen-Hörenden, Gehörlosen-Schwerhörigen und Gehörlosen-Gehörlosen sicherstellen
  • Die Teilnehmenden können in leichter Gebärdensprache kommunizieren
  • Die Teilnehmenden können in Kontaktsprache kommunizieren
  • Die Teilnehmenden kennen alternative Kommunikationstechniken (Visual frame, Taktile GS)
  • Die Teilnehmenden kennen Strategien der interkulturellen Kommunikation

Inhalte:

  • Kommunikation
  • Interkulturalität / interkulturelle Kommunikation
  • Herausforderungen und Gelingensfaktoren in der Kommunikation zwischen Gehörlosen-Hörenden, Schwerhörigen-Hörenden, Gehörlosen-Schwerhörigen und Gehörlosen-gehörlosen Migrant:innen
  • Verständnissicherung
  • Zugänglichkeit zu Informationen / (E-) Accessibility
  • Alternative Kommunikationstechniken (Visual frame, Taktile GS)
  • Leichte Sprache / leichte Gebärdensprache

Handlungskompetenz 3.4 

Gehörlosen und schwerhörigen Menschen jeden Alters mögliche Hilfsmittel empfehlen und die entsprechenden Ansprechpartner vermitteln.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden kennen Hilfsmittel für jedes Alter
  • Die Teilnehmenden kennen die entsprechenden Ansprechpartner:innen für Hilfsmittel
  • Die Teilnehmenden kennen die Geschichte der Hilfsmittel
  • Die Teilnehmenden wissen, welche Hilfsmittel es gibt für Gehörlose und Schwerhörige, welche der gesellschaftlichen Teilhabe dienen
  • Die Teilnehmenden wissen, wie eine gute Präsentation (live) aussieht (Z.B. Vortrag, Informationsstand, etc.)

Inhalte:

  • Hilfsmittel für gehörlose und schwerhörige Menschen jeden Alters
  • Ansprechpartner:innen für Hilfsmittel
  • GSD, Verfügungen, technische Hilfsmittel
  • Hilfsmittel für Gehörlose und Schwerhörige (GSD, technische Hilfsmittel
  • Schriftdolmetscher:innen Handlungskompetenz

Handlungskompetenz 3.5

In der eigenen Arbeit Werte und Einstellungen reflektieren und in der Supervision diskutieren und auswerten.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden können eigene Werte und Einstellungen formulieren
  • Die Teilnehmenden können eigene Werte und Einstellungen reflektieren
  • Die Teilnehmenden kennen UN-Konvention, EBGB, Relevante IV-Gesetzesartikel in Bezug auf Finanzierung der Hilfsmittel

Inhalte:

  • Entwicklung und Vermittlung von Werten und Einstellungen
  • eigenen Werte, Einstellungen und Verhalten
  • Auswirkungen von Werten, Einstellungen und Verhalten
  • Vorurteile
  • Reflexion
  • Supervision / Intervision
  • Vorbilder

Mit Kindern und Jugendlichen arbeiten

Handlungskompetenz 2.1

Gebärdensprachunterricht für Kinder und Jugendliche angeleitet vorbereiten, durchführen und mit Unterstützung eines Coaches auswerten.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wie sich Kinder / Jugendliche entwickeln / lernen
  • Die Teilnehmenden sind mit der Lebenswelt und dem Vokabular von Kindern / Jugendlichen vertraut
  • Die Teilnehmenden kennen den Aufbau und die Inhalte des Fachlehrplan DSGS
  • Die Teilnehmenden kennen didaktische und methodische Prinzipien
  • Die Teilnehmenden können Gebärdensprachunterricht (inkl. Unterricht Gehörlosenkultur und -geschichte) für Kinder / Jugendliche angeleitet zielgruppengerecht vorbereiten
  • Die Teilnehmenden können Gebärdensprachunterricht (inkl. Unterricht Gehörlosenkultur und -geschichte) für Kinder / Jugendliche angeleitet zielgruppengerecht durchführen
  • Die Teilnehmenden können Gebärdensprachunterricht (inkl. Unterricht Gehörlosenkultur und -geschichte) für Kinder / Jugendliche angeleitet zielgruppengerecht auswerten
  • Die Teilnehmenden kennen formative und summative Lernkontrollen / Beurteilungen
  • Die Teilnehmenden kennen das schweizerische Bildungssystem (in Bezug auf Menschen mit Hörbehinderung)

Inhalte:

  • Entwicklungspsychologie
  • Sprachentwicklung
  • Zielgruppenspezifische Linguistik der DSGS
  • Fachlehrplan DSGS
  • Sprachdidaktik Kinder und Jugendliche
  • Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen
  • Vokabular von Kindern und Jugendlichen
  • Bildungssprache
  • Konzeption von Bildungsangeboten
  • Planung, Evaluation und Überarbeitung von Lerneinheiten
  • Formative und summative Lernkontrollen / Beurteilung
  • Einschätzung Sprachentwicklungsverlauf

Handlungskompetenz 2.2

Im Lehrpersonenteam (Teamteaching, Assistenz) mit einer erfahrenen Lehrperson zusammenarbeiten und im Hinblick auf die Teilhabe aller Schüler:innen den Unterricht gemeinsam gestalten.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden kennen mögliche Formen von Teamteaching 
  • Die Teilnehmenden setzen sich mit ihrer Rolle im Unterricht auseinander
  • Die Teilnehmenden wissen, für welche Aufgaben sie verantwortlich sind
  • Die Teilnehmenden wissen, was sie zu einer professionellen Kooperation beitragen können
  • Die Teilnehmenden können Feedback adäquat geben und nehmen
  • Die Teilnehmenden verstehen die Kompetenzorientierung des Lehrplan 21
  • Die Teilnehmenden können zusammen mit einer Lehrperson Unterricht zielgruppengerecht vorbereiten
  • Die Teilnehmenden können zusammen mit einer Lehrperson Unterricht zielgruppengerecht durchführen
  • Die Teilnehmenden können zusammen mit einer Lehrperson Unterricht zielgruppengerecht auswerten
  • Die Teilnehmenden wissen, mit welchen weiteren Fachpersonen sie zusammenarbeiten werden
  • Die Teilnehmenden kennen Strategien, mit denen sie das Verstehen der Schüler:innen überprüfen und sichern können
  • Die Teilnehmenden können DeafDidaktik anwenden

Inhalte:

  • Teamteaching / Assistenz
  • Rolle GSL - Rolle hörende Lehrperson im Unterricht
  • Verantwortlichkeiten und Aufgabenteilung
  • Unterrichtsplanung im Team
  • Lehrplan 21
  • Professionelle Kooperation
  • Feedbackregeln
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit
  • Konzeption von Bildungsangeboten
  • Planung, Evaluation und Überarbeitung von Lerneinheiten
  • Verständnissicherung
  • Bildungssprache 

Handlungskompetenz 2.3

Nach Vorbesprechung mit Coach im Einzelsetting oder in Kleingruppen Kinder und Jugendliche im Lernprozess ihren Bedürfnissen entsprechend unterstützen.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden können mit Unterstützung den (Sprach)entwicklungsstand und -verlauf einschätzen
  • Die Teilnehmenden kennen formative und summative Lernkontrollen / Beurteilungen zur Erfassung des Entwicklungs- und Lernstandes
  • Die Teilnehmenden wissen, was eine Förderplanung ist
  • Die Teilnehmenden wissen, wie ein Schulisches Standortgespräch vorbereitet und durchgeführt wird
  • Die Teilnehmenden kennen Empowerment-Strategien
  • Die Teilnehmenden kennen gruppendynamische Prozesse
  • Die Teilnehmenden kennen Strategien des Konfliktmanagements

Inhalte:

  • Einschätzung Sprachentwicklungsverlauf
  • Lernstandserfassung
  • Formative und summative Lernkontrollen / Beurteilung
  • Förderplanung
  • Schulisches Standortgespräch (mit Kindern/Jugendlichen, Eltern, Bezugspersonen und Fachpersonen)
  • Empowerment
  • Gruppendynamik
  • Konfliktmanagement

In Projekten und Forschung mitarbeiten

Handlungskompetenz 4.1

Bei der Produktion und Herstellung von Gebärdensprachvideos nach Anleitung mitwirken.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wie sie ein qualitativ gutes Video in GS aufnehmen können
  • Die Teilnehmenden wissen, was sie bei der Arbeit mit einem Videoprompter beachten müssen
  • Die Teilnehmenden wissen, wie sie vor der Kamera auftreten
  • Die Teilnehmenden kennen verschiedene Aufnahmemedien (Handy, Laptop, professionelle Kamera, GoPro, etc.)
  • Die Teilnehmenden können mit einem Videoschnittprogram arbeiten (schneiden, UT herstellen, kürzen und in verschiedenen Formaten exportieren)
  • Die Teilnehmenden kennen verschiedene Plattformen, auf denen grosse Daten gesendet werden können
  • Die Teilnehmenden können bei der Planung, Erstellung und Evaluation von Gebärdensprachvideos mitarbeiten

Inhalte:

  • Videotechnik / Videoprompter
  • Besonderheiten einer Videoproduktion bezüglich Gebärden, Mimik, Blick etc.
  • Planung, Evaluation und Überarbeitung eines Videos
  • Drehbuch
  • Auftreten
  • Datenschutzrichtlinien 

Handlungskompetenz 4.2  

In der Forschung und in der Entwicklung der Gebärdensprache gemäss Anleitung mitarbeiten. 

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wie ein Projekt geplant und durchgeführt wird
  • Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche Forschungsmethoden
  • Die Teilnehmenden wissen, wie Daten erhoben werden können
  • Die Teilnehmenden wissen, wie Daten ausgewertet werden könne
  • Die Teilnehmenden wissen, wie Forschungsergebnisse dargestellt werden können
  • Die Teilnehmenden wissen, wie Forschungsergebnisse interpretiert werden können
  • Die Teilnehmenden können in einem Forschungs- oder Entwicklungsprojekt zu Gebärdensprache gemäss Anleitung mitarbeiten

Inhalte:

  • Projektablauf / einfaches Projektmanagement
  • Gebärdensprachforschung
  • Forschungsmethoden
  • Erhebung, Auswertung, Darstellung und Interpretation von Daten
  • Literaturverzeichnis laut APA-Richtlinien

Mit Säuglingen, Kleinkindern und Bezugspersonen arbeiten

Handlungskompetenz 1.1

Den Spracherwerb von Säuglingen und Kleinkindern am Domizil und in Anwesenheit von Erziehenden und Bezugspersonen altersgerecht in Begleitung einer/eines erfahrenen GSL fördern und das Vorgehen auswerten.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wie ein natürlicher Spracherwerb verlaufen kann 
  • Die Teilnehmenden wissen, wie Blickkontakt hergestellt werden kann
  • Die Teilnehmenden kennen die Bedeutung der Sprache/Kommunikation für die psychische, soziale und kognitive Entwicklung
  • Die Teilnehmenden kennen die Bedeutung des Spiels für die sprachlich-kommunikative Entwicklung
  • Die Teilnehmenden kennen förderliche und hemmende Lern- und Entwicklungsbedingungen
  • Die Teilnehmenden können mit Unterstützung einer GSL den Sprachentwicklungsstand einschätzen
  • Die Teilnehmenden können mit Begleitung Säuglinge und Kleinkinder in der visuellen Wahrnehmung fördern
  • Die Teilnehmenden können mit Begleitung den Spracherwerb fördern • Die Teilnehmenden können mit Begleitung das eigene Vorgehen auswerten
  • Die Teilnehmenden können mit Eltern / Bezugspersonen in Begleitung wichtige Alltagsthemen erfassen
  • Die Teilnehmenden können Eltern / Bezugspersonen in Begleitung Alltagsgebärden aufzeigen und vermitteln

Inhalte:

  • Natürlicher Spracherwerb
  • Vorsprachliche Kommunikation
  • Blickkontakt herstellen
  • Triangulierung
  • Visuelle Wahrnehmung
  • Bedeutung von Sprache/Kommunikation für die kognitive Entwicklung
  • Bedeutung von Handeln für die Sprach-/Kommunikationsentwicklung
  • Lern- und Entwicklungsbedingungen
  • Einschätzen der Sprachentwicklung
  • Spiel(entwicklung) und Sprachentwicklung
  • Alltagsthemen und Alltagsgebärden
  • Sammlung passender Lehrmaterialien (Bücher, Videos, Spiele)

Handlungskompetenz 1.2

Erziehende und Bezugspersonen am Domizil zur frühkindlichen Sprach- und Kommunikationsförderung und in der Gestaltung der Beziehung zum Kleinkind mittels schriftlichen Informationsmaterials informieren und schulen.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wo es Informationsmaterial zum Thema Förderung der Sprach- und Kommunikationsentwicklung / bilinguale Förderung von gehörlosen, schwerhörigen und/oder «CODA» (Children Of Deaf Adults) - Säuglingen und Kleinkindern gibt
  • Die Teilnehmenden können dieses Informationsmaterial bereitstellen
  • Die Teilnehmenden wissen, wo es Informationsmaterial zum Thema Beziehung zwischen Eltern/Bezugspersonen und gehörlosem, schwerhörigen und/oder «CODA» - Säugling und - Kleinkind gibt
  • Die Teilnehmenden können dieses Informationsmaterial bereitstellen
  • Die Teilnehmenden können mit Eltern/Bezugspersonen wertschätzend und unterstützend zusammenarbeiten
  • Die Teilnehmenden kennen Prinzipien von Beratung und Empowerment
  • Die Teilnehmenden können mit weiteren Fachpersonen kooperativ und professionell zusammenarbeiten

Inhalte:

  • Beziehung zwischen Eltern/Bezugsperson/en und gehörlosem und/oder schwerhörigem Säugling/Kleinkind
  • Kommunikation zwischen Eltern/Bezugsperson/en und gehörlosem und/oder schwerhörigem Säugling/Kleinkind
  • Bedürfnisse hörender Eltern/Bezugspersonen
  • Bedürfnisse gehörloser und schwerhöriger Säuglinge und Kleinkinder
  • Bilinguale Frühförderung
  • Visuelle Hilfstechniken
  • Beratung und Begleitung
  • Empowerment
  • Professionelle Beziehungsgestaltung
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Handlungskompetenz 1.3

Durch Vermittlung am Domizil Kinder und Familien mit anderen Betroffenen vernetzen. 

Ziele:

  • Die Teilnehmenden können über die Bedeutung des Kontakts zu anderen Familien/Bezugspersonen gehörloser, schwerhöriger und/oder «CODA» - Kinder informieren
  • Die Teilnehmenden können über die Bedeutung des Kontakts zwischen Gehörlosen/Schwerhörigen und Hörenden informieren
  • Die Teilnehmenden können über Angebote für Kinder und Familien informieren
  • Die Teilnehmenden können über Institutionen und Beratungsstellen im Gehörlosen- / Schwerhörigenwesen informieren
  • Die Teilnehmenden kennen die Bedeutung der interdisziplinären Kooperation

Inhalte:

  • Bedeutung des Austauschs mit anderen betroffenen Eltern/Bezugspersonen
  • Bedeutung des Kontakts des eigenen Kindes mit anderen gehörlosen und/oder schwerhörigen Kleinkindern
  • Bedürfnisse hörender Geschwister gehörloser und/oder schwerhöriger Kinder
  • Angebote für Kinder und Familien
  • Institutionen und Beratungsstellen im Gehörlosen- / Schwerhörigenwesen
  • Empowerment Handlungskompetenz

Handlungskompetenz 1.4

Angehörige und Freunde am Domizil mit Sensibilisierungsmaterial zum Thema Kontakt mit gehörlosen und schwerhörigen Kindern ausstatten.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen, wo es Informationsmaterial zum Thema Förderung der Sprach- und Kommunikationsentwicklung / bilinguale Förderung von gehörlosen, schwerhörigen und/oder «CODA» -Säuglingen und - Kleinkindern gibt
  • Die Teilnehmenden können dieses Informationsmaterial bereitstellen
  • Die Teilnehmenden wissen, wo es Informationsmaterial zum Thema Beziehung zwischen Bezugspersonen und gehörlosem und/oder schwerhörigen Säugling und Kleinkind gibt
  • Die Teilnehmenden können mit Angehörigen/Freunden der Familie wertschätzend und unterstützend zusammenarbeiten

Inhalte:

  • Bedürfnisse gehörloser und schwerhöriger Säuglinge und Kleinkinder
  • Bedürfnisse hörender Eltern/Bezugspersonen
  • Bedürfnisse von Angehörigen und Freunden
  • Bedürfnisse hörender Geschwister gehörloser und/oder schwerhöriger Kinder
  • Blickkontakt herstellen