Evidenzbasierte Diagnostik und Förderung bei Lernschwierigkeiten, Tagung

Kategorie Event

«Wissen, was ist und was wirkt»: An der Tagung steht die Anwendung einer effektiven Diagnostik und die Umsetzung einer wirksamen Förderung bei Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten im Fokus.

Leitung und Kontakt

Priska Hagmann-von Arx Titel Prof. Dr.

Funktion

Professorin für Lernprozesse und Lernentwicklung unter erschwerten Bedingungen

Oliver Hengartner Titel MA

Funktion

Advanced Lecturer

Überblick

Diagnostik und Förderung sind in der Heil- und Sonderpädagogik von zentraler Bedeutung. Eine sorgfältige Diagnostik von Lernausgangslagen bildet die Grundlage für eine passgenaue Förderung. Die Evidenzbasierung fordert, dass sich in der Praxis Diagnoseverfahren als effektiv und Förderprogramme als wirksam erwiesen haben.

Es existiert mittlerweile ein fast unüberschaubares Angebot an Diagnoseverfahren und Förderprogrammen, was die Auswahl effektiver Verfahren und wirksamer Programme erschwert.

Möchten Sie den Überblick behalten? Möchten Sie in der Fülle diejenigen Verfahren und Programme auswählen, die sich in der Praxis bewährt haben? Dann ist diese Tagung interessant für Sie.

In Impulsreferaten werden aktuelle diagnostische und förderbasierte Erkenntnisse mit Fokus auf Kinder mit Lernschwierigkeiten aufgezeigt und in Workshops praxisnahe Einblicke ermöglicht.

Fakten

  • Ort: HfH und online
  • Maximale Anzahl Teilnehmende vor Ort: 180
  • Anmeldeschluss: 21. Oktober 2024 
  • Kosten
    • Teilnahme vor Ort: CHF 260 (inkl. Pausenverpflegung) 
    • Teilnahme online: CHF 160 (Programm reduziert)

Zielgruppen

Die Tagung richtet sich an Fachpersonen aus den Bereichen der Schulischen Heilpädagogik, Schulpsychologie, Logopädie, Psychomotoriktherapie und Sozialpädagogik sowie Lehrpersonen und weitere Interessierte des schulischen Umfelds.

Ziele und Nutzen

Die Tagung

  • verfolgt das Ziel, effektive Diagnoseverfahren und wirksame Förderprogramme für Kinder mit Lernschwierigkeiten, praktisch tätigen Fachpersonen und weiteren Interessierten nahe zu bringen.
  • fördert das Verständnis eines Diagnostik-Förder-Kreislaufs und trägt zum Verständnis bei, dass eine wirksame Förderung auf einer effektiven Diagnostik aufbauen muss.
  • fördert das Verständnis für eine evidenzbasierte Praxis.
  • fördert die Kompetenz zur Erfassung und Interpretation von diagnostischen Ergebnissen, insbesondere in Bezug auf Lern- und Entwicklungsstände von Kindern und Jugendlichen.
  • fördert die Kompetenz zur Umsetzung von individualisierten Förderangeboten bei Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten.

Programm

Samstag, 16. November 2024

  • 8.30–9.00 Uhr, Empfang mit Kaffee und Gipfeli
  • 9.00–9.15 Uhr, Begrüssung: Barbara Fäh, Prof. Dr., Rektorin HfH und Daniela Freisler-Mühlemann, Prof. Dr., Leiterin Institut für Lernen unter erschwerten Bedingungen, HfH
  • 9.15–9.30 Uhr, Thematische Einführung durch die Tagungsleitung
  • 9:30–10.15 Uhr, Impulsreferat 1: «Lernschwierigkeiten: Ursachen, Diagnostik, Intervention» Andreas Gold, Prof. Dr., Seniorprofessor Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 10:15–11.00 Uhr, Impulsreferat 2: «Wissen, was wirkt! Evidenzbasierte Ansätze in der Förderdiagnostik» Fabio Sticca, Prof. Dr. und Pierre-Carl Link, Prof., HfH 
  • 11.00–11.30 Uhr, Erfrischungspause
  • 11.30–12.30 Uhr, Workshops (1. Durchführung)
  • 12.30–13.45 Uhr, Stehlunch
  • 13.45–14.30 Uhr, Impulsreferat 3: «Diagnostik und Förderung als zentrale Bestandteile heilpädagogischen Handelns» Priska Hagmann-von Arx, Prof. Dr., HfH 
  • 14.30–14.45 Uhr, Erfrischungspause und Raumwechsel
  • 14.45–15.45 Uhr, Workshops (2. Durchführung)
  • 15.45–16.30 Uhr, Apéro

Impulsreferate

Impulsreferat 1: Lernschwierigkeiten – Ursachen, Diagnostik, Intervention

Nicht alle können alles gleich gut lernen. Jedes vierte Kind hat mit grösseren Schwierigkeiten beim Lesen, (Recht-)Schreiben oder Rechnen zu kämpfen. Reduzierte Lernfähigkeiten, fehlende Vorkenntnisse, ungünstige Arbeitshaltungen, eine unzureichende Lernmotivation und ineffiziente Lernstrategien beeinträchtigen den Lernerfolg. Voraussetzung einer erfolgversprechenden individuellen Förderung ist eine verlässliche Diagnostik des Ausmasses und der Spezifität von Lernschwierigkeiten. 

Neben den bewährten psychometrischen Verfahren eignen sich hierzu formative Lernverlaufsmessungen. Nur nachweislich wirksame Fördermassnahmen sollten zum Einsatz kommen. Welche Potenziale mit einer zunehmenden Digitalisierung des pädagogischen Settings verbunden sind, wird kontrovers diskutiert. Nicht nur die individuellen Lernvoraussetzungen, sondern auch Elternhaus, Schule und Unterricht gilt es in den Blick zu nehmen, wenn es um das Auftreten und das Überdauern von Lernschwierigkeiten geht.

Andreas Gold, Prof. Dr., Seniorprofessor für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt/Main

Impulsreferat 2: Wissen, was wirkt! Evidenzbasierte Ansätze in der Förderdiagnostik

«Wissen, was wirkt» zielt auf die Evidenzbasierung ab. Hierzu bietet sich in der Heil- und Sonderpädagogik ein breites Verständnis an. Die interne Evidenz meint die berufsbezogene Erfahrung der Fachpersonen, die soziale Evidenz die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Einstellungen der Lernenden und die externe Evidenz den Einbezug der aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung.

Im Impulsreferat wird diesen Evidenzarten nachgespürt und aufgezeigt, wie die verschiedenen Formen von Evidenz beurteilt werden können, um eine Entscheidung für eine Massnahme zu treffen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die externe Evidenz gelegt und in diesem Rahmen die neu erstellte und frei zugängliche Webseite «Wissen, was wirkt» vorgestellt, die eine informative Datenbank zur Evidenz von Förderprogrammen bietet.

Fabio Sticca, Prof. Dr., Professor für Diagnostik und Förderung sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung, Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung HfH 

Pierre-Carl Link, Prof., Professor für Erziehung und Bildung im Feld sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung, Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung HfH

Impulsreferat 3: Diagnostik und Förderung als zentrale Bestandteile heilpädagogischen Handelns

Wenn das Lernen bei einem Kind ins Stocken gerät, kommen unweigerlich die Fragen auf: «Was hat es?», und «Was braucht es?» Dies sind zwei Fragen, die das professionelle Handeln in der Heil- und Sonderpädagogik leiten. Die erste Frage zielt auf die Diagnostik ab: Werden bei einem Kind Lernschwierigkeiten festgestellt, ist es die Aufgabe der Heil- und Sonderpädagogik, die Lernausgangslage umfassend zu klären. 

Die zweite Frage verweist auf die Förderung: Basierend auf der Diagnostik gilt es, geeignete Fördermassnahmen abzuleiten, umzusetzen und deren Wirksamkeit zu überprüfen. Diagnostik gilt somit als Grundlage für eine passgenaue Förderung. Im Rahmen des Referats wird dieser Prozess anschaulich dargestellt und die Umsetzung in der Heil- und Sonderpädagogik mit einem Fallbeispiel aufgezeigt. Damit bietet das Referat eine konkrete Handlungsleitlinie für die Fragen: «Was hat es?», und «Was braucht es?».

Priska Hagmann-von Arx, Prof. Dr., Professorin für Lernprozesse und Lernentwicklung unter erschwerten Bedingungen, Institut für Lernen unter erschwerten Bedingungen HfH

Workshops

Workshop 1: Beobachtung als Königsdisziplin der heil- und sonderpädagogischen Diagnostik (vor Ort)

Die Beobachtung wird als Königsdisziplin der heil- und sonderpädagogischen Diagnostik bezeichnet, weil sie einen «direkten Zugang» zum Unterricht und zum Spiel – also zu natürlichen Situationen des Kindes – ermöglicht. Die Kunst besteht darin, Interaktionen und Situationen so zu erfassen, dass behindernde und unterstützende Bedingungen aufgespürt werden können. 

Obwohl der Mensch ständig beobachtet, ist das Beobachten im professionellen Kontext nicht trivial. Was unterscheidet die Alltagsbeobachtung von der professionellen, systematischen und präzisen Beobachtung? Was lenkt den Blick? Wie gelingt es, aus einer Fülle von Geschehnissen, diejenigen zu erkennen, die relevant sind? Welche Arbeitsinstrumente gibt es, die das Beobachten unterstützen? 

Im Workshop werden Antworten auf diese Fragen mit der Arbeit an Videoausschnitten und Beispielen aus der Praxis bearbeitet. Die Teilnehmenden lernen verschiedene Beobachtungsverfahren und -instrumente kennen.

Liliana Tönnissen, lic. phil., Senior Lecturer, Zentrum Ausbildung und Weiterbildung, HfH

Workshop 2: Leseschwierigkeiten – Diagnose LRS – Was nun? (vor Ort)

Für die Lesediagnostik und -förderung liegt mittlerweile eine angemessene Anzahl an wissenschaftlich fundierten und empirisch überprüften Diagnostikinstrumenten und Förderansätzen für alle Zyklen vor. Im schulischen Alltag und in der Therapie ist es dennoch eine Herausforderung, für die betreffenden Lernenden im jeweiligen Setting «das Richtige» auszuwählen. Zudem stellt sich die Frage nach den Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen von personellen und zeitlichen Ressourcen. 

In diesem Workshop erhalten Sie einen fundierten und praxisrelevanten Überblick über aktuelle, evidenzbasierte Materialien zur Leseförderung und -therapie. Dabei wird mit konkreten Beispielen aufgezeigt, anhand welcher Kriterien Sie eine gezielte und begründete Auswahl treffen können, um Ihre Schüler:innen im Lesen passgenau zu fördern. Nebst der Passung diskutieren wir anhand der Aspekte Dosierung und Umsetzungsqualität, unter welchen Bedingungen diese Massnahmen ihre Wirksamkeit optimal entfalten.

Karin Zumbrunnen, Prof., Professorin für Sprachförderung und Sprachdidaktik in heterogenen Lerngruppen (in Stellenteilung), Schulische Heilpädagogin, HfH

Workshop 3: Erfolgreich Rechtschreiben im Unterricht (vor Ort)

Möchten Sie Rechtschreibschwierigkeiten frühzeitig erkennen und effektive Methoden zur Förderung der Rechtschreibkompetenz im Unterricht anwenden? Im Workshop befassen wir uns zunächst mit der Frage, wie Sie Rechtschreibschwierigkeiten bei ihren Schülerinnen und Schülern erkennen können. Dazu wird ein breites Spektrum an bewährten Diagnosemöglichkeiten vor-gestellt, die von der kriteriengeleiteten Beobachtung bis zum Einsatz von Rechtschreibtests reichen. 

Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass eine gezielte und wissenschaftlich fundierte Förderung das Auftreten von Rechtschreibschwierigkeiten deutlich reduzieren kann. Da diese Schwierigkeiten oft hartnäckig sind, erfordern sie von Lernenden und ihren Lehrpersonen einen langen Atem. Im Workshop nehmen wir aktuelle Methoden in den Blick, die geeignet sind, den Rechtschreibunterricht motivationsfördernd und kooperativ zu gestalten.

Brigitte Hepberger, Mag. rer. nat., Mag. phil., Sonderpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin, Psychologin, Senior Lecturer, Institut für Sprache und Kommunikation, HfH

Workshop 4: Lernschwierigkeiten in Mathematik – wenn Üben nicht mehr hilft (vor Ort)

Schwierigkeiten in Mathematik gehören zu den häufigsten Lernproblemen in der Schule. Das Thema Rechenschwierigkeiten beschäftigt in der Praxis viele Lehrpersonen sowie Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Verschiedene Studien belegen, dass zirka 20% der Lernenden die Grundkompetenzen im Fach Mathematik nicht erreichen – Tendenz steigend. Werden fehlende Grundlagen des mathematischen Kompetenzerwerbs nicht aufgearbeitet, so können Schülerinnen und Schüler nicht erfolgreich weiterlernen. Als Folge davon sinken das Selbstvertrauen und die Motivation, oder es entwickelt sich eine Mathe-Angst. Üben allein hilft dann nicht mehr. Eine gezielte Diagnostik und effektives Fördern sind unabdingbar.

Im Workshop werden folgende Fragen thematisiert: Was genau sind die Hürden im mathematischen Lernen? Wie kann diagnostiziert werden, ob die Schülerinnen und Schüler die für das Weiterlernen zentralen Grundlagen mitbringen? Wie kann effizient gefördert werden?

Marianne Walt, lic. phil., Sekundarlehrerin mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung, Senior Lecturer, Institut für Lernen unter erschwerten Bedingungen, HfH

Workshop 5: Der innere Funke: Motivation als Treibstoff (vor Ort)

Lern- und Leistungsmotivation sind zentrale Voraussetzungen für schulisches Lernen. In jeder Klasse sitzen aber Kinder oder Jugendliche, bei denen der innere Funke nicht mehr leuchtet, sie scheinen demotiviert und «abgelöscht». Die fehlende Motivation führt nicht selten zu Lern- und Verhaltensschwierigkeiten. 

Welche Faktoren sind bedeutsam für die Aufrechterhaltung der Motivation? Welche Rolle spielen das Selbstkonzept, innere Überzeugungen, Zielorientierungen und die Handlungssteuerung für das Lernen? Wie kann erkannt werden, was die Schüler:innen beim Lernen hindert? Wie gelingt es, den inneren Funken wieder zu entfachen? Was kann man konkret tun im Unterricht und in der individuellen Förderung? Diesen Fragen wird im Workshop nachgegangen, mit dem Ziel, konkrete Handlungsmöglichkeiten für Diagnostik und Förderung kennenzulernen.

Annette Lütolf, lic. phil., Senior Lecturer, Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung, HfH

Workshop 6: Emotionen von Kindern mit Lernschwierigkeiten im Klassenzimmer (vor Ort)

Mit Lernschwierigkeiten gehen oft grosse Emotionen einher. Wenn Schülerinnen und Schüler das Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen schwerfällt, kann das Ängste, Ärger oder Verzweiflung auslösen. Um damit umzugehen, können diese Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen. Sie ziehen sich beispielsweise zurück, stören den Unterricht oder versuchen die Beschäftigung mit den unliebsamen Inhalten zu vermeiden.

Im Workshop werden zunächst Grundlagen zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Lernen, Lernschwierigkeiten und Emotionen vermittelt. Anhand konkreter Fälle aus dem Schulalltag (z.B. Rechenangst und Rechenschwierigkeiten) werden evidenzbasierte Möglichkeiten für Förderdiagnostik und Förderung vorgestellt. Dabei werden die Erfahrungen der Workshop-Teilnehmenden aufgegriffen und so der Transfer in die eigene Praxis vorbereitet.

Ursula Fischer, Dr. rer. nat., Psychologin, Akademische Dyskalkulie-Therapeutin, Senior Lecturer, Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung, HfH

Workshop 7: Lerncoaching – eine wirkungsvolle Methode zur Stärkenorientierung in inklusiven Schulen (vor Ort)

Wirksamer Unterricht soll sich an das individuelle Lernen aller Kinder und Jugendlichen anpassen, an ihr Vorwissen und ihre individuellen Voraussetzungen in Bezug auf Aneignung, Motivation und Lernen. Nur, wie kann dies in heterogenen Lerngruppen gelingen? 

Lerncoaching kann ein Instrument sein, um Aspekte des Lernens wirksam zu unterstützen und motivierenden Unterricht zu etablieren. Die Gestaltung von Lernen in einem universellen Design (UDL) - ein pädagogischer Ansatz, der darauf abzielt, den Unterricht für alle zugänglich zu machen und Barrieren zu beseitigen - kann helfen den Unterricht stärkenorientiert auszurichten. 

Der Workshop bietet eine praxisorientierte Plattform, um Erfahrungen auszutauschen, bewährte Praktiken kennenzulernen und konkrete Strategien für die Umsetzung von Lerncoaching in inklusiven Schulen zu entwickeln.

Cornelia Müller Bösch, Prof., Professorin für Bildung bei kognitiver Beeinträchtigung, Institut für Behinderung und Partizipation, HfH

Workshop 8: Bildungstechnologien im Unterricht - ICF-basierte Diagnostik inklusive (vor Ort)

Der Workshop findet im «ALL4all - Sign Language and Access Technologies Lab» statt. Hier wird Professionalisierung für barrierefreie Lebensgestaltung in einer digitalisierten Welt unter neuen technischen Voraussetzungen gestaltbar. Neben der Begegnung und Diskussion ist ausprobieren möglich. Im Fokus steht die Frage: Welche Bildungstechnologien können aus Sicht der Diagnostik für welche Zwecke sinnvoll eingesetzt werden? 

Diagnostik hat das Ziel, eine möglichst genaue Passung pädagogischer Angebote an die Ausgangslage von Lernenden und Umweltfaktoren zu finden. Bildungstechnologien können einen grossen Einfluss auf die Passgenauigkeit pädagogischer Angebote haben. Für viele Lernende bedeutet ihr Einsatz, überhaupt am Unterricht teilnehmen zu können. Damit spielt das Thema auch in der Förderplanung und -diagnostik eine grosse Rolle. 

Der Workshop zeigt, wie der Einsatz von Bildungstechnologien zu mehr Aktivitäten in Unterricht und Schule führen kann. Grundlage dafür ist die ICF der WHO.

Ingo Bosse, Prof. Dr., Professor für ICT for Inclusion, Fachliche Leitung ALL4all – Access Technologies Lab, HfH

Online-Workshop 9: Volle Konzentration, bitte! (11.30 bis 12.30 Uhr)

Die Welt ist bunt und aufregend, es gibt so viel zu entdecken. Da kann es schwierig sein, trotzdem an den Mathe- oder Deutschaufgaben dranzubleiben! Konzentration ist die Fähigkeit, die mentalen und körperlichen Kräfte auf eine Aufgabe zu lenken und andere Umweltreize auszuschalten. Doch wie können es die Kinder erreichen, konzentriert zu bleiben? In vielen Fällen ist es gar nicht so einfach, wie die meisten Menschen auch aus eigener Erfahrung wissen. – «Nun reiss dich mal zusammen und konzentriere dich!», hören wir uns dann vielleicht sagen. Doch so funktioniert es nicht.

In diesem Online-Workshop erfahren die Teilnehmenden wie Konzentration funktioniert, wie lange sich Kinder konzentrieren können und wovon dies abhängen kann. Kernstück des Workshops bilden Handlungsempfehlungen zur Gestaltung konzentrationsförderlicher Lernumgebungen sowie konkrete Fördermöglichkeiten

Oliver Hengartner, MA, Advanced Lecturer, Institut für Lernen unter erschwerten Bedingungen, HfH

Online-Workshop 10: Technik für alle: Wegbereiter im Klassenzimmer (14.45 bis 15.45 Uhr)

In diesem Online-Workshop wird die transformative Kraft assistiver Technologien in der Bildung beleuchtet. Mit dem Fokus auf den Einsatz im Unterricht, tauchen wir in die Welt der digitalen Helfer ein, die massgeschneiderte Lernwege für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Bedürfnissen erschliessen. 

Im Workshop werden praktische Anwendungen vorgestellt, die den Alltag im Klassenzimmer ergänzen und erleichtern: von Sprachassistenz bis hin zu individuell anpassbaren Lernhelfern. Teilnehmende erhalten Einblick in die aktuellen Entwicklungen, die Wirksamkeit und Implementierung dieser Technologien. Das Ziel ist es, eine Brücke zwischen Technologie und Pädagogik zu schlagen und allen Kindern den Zugang zu einer bereichernden Bildung zu ermöglichen. 

Entdecken Sie im Workshop die Potenziale assistiver Alltagstechnologien, wie diese die Lernlandschaft für Kinder mit Lernschwierigkeiten umgestalten und weshalb das Weglassen dieser Helfer unterlassene Hilfeleistung ist.

Marius Haffner, MA, Fachspezialist Bildung, Departement Bildung, Kultur und Sport, Abteilung Volksschule, Kanton Aargau

Anmeldung und Durchführung

Die Tagung vor Ort ist ausgebucht. Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme via Livestream an. 

Die Impulsreferate und Workshops Nummer eins bis acht finden vor Ort an der HfH statt. Online übertragen werden alle Impulsreferate. Die Workshops neun und zehn finden nur Online statt.

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