«Having Teachers in Mind» – Können Schule und Lehrer:innenbildung ‹freudlos› sein?

Kategorie Event

Herbsttagung Kommission Psychoanalytische Pädagogik, Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften.

Leitung und Kontakt

Pierre-Carl Link Titel Prof.

Funktion

Professor für Erziehung und Bildung im Feld sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung

Wir freuen uns darauf, Sie im September 2024 in Zürich begrüssen zu dürfen!

Herbsttagung/ Fachveranstaltung der Kommission Psychoanalytische Pädagogik, Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften.

Die Pre-Conference für die «Agora für Psychoanalytische Pädagogik» respektive Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen wird am Mittwoch, 12. September 2024 an der PH Luzern stattfinden. Hierfür folgen weitere Informationen. Wenden Sie sich bei Interesse gerne an: robert.langnickel [at] phlu.ch

Weitere Kooperationspartner und Förderer der Tagung sind (weitere angefragt und möglich):

Überblick

Sie sind herzlich eingeladen zur DGfE-Herbstagung 2024 Kommission Psychoanalystische Pädagogik, um gemeinsam aktuelle Themen und Projekte diskutieren zu können. Gleichzeitig ist die Tagung das Symposium der Arbeitsgemeinschaft Psychodynamischer Professorinnen und Professoren, sowie die Abschlussveranstaltung für das Movetia-Projekt «MentEd.ch».
Die Tagung wird an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich stattfinden (Oerlikon, Zürich Nord).

Weitere Informationen zur gesamten Tagung und zum Programm finden Sie auf dieser Website.

Wir freuen uns darauf, Sie bald in Zürich oder Online begrüssen zu dürfen!

Fakten

  • Datum: Freitag/Samstag, 13./14. September 2024
  • Ort: HfH Zürich oder Online
  • Anmeldeschluss Tagungsteilnahme: 31. August 2024
  • Teilnahmegebühren Option A: Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen und Studierende = 0 CHF; Teilnahmegebühren Option B: Post.-Doc und unbefristete Stellen; Teilnahmegebühr mit Pausenverpflegung und Abendessen am 13. September 2024 CHF 80.-, Teilnahmegebühr Online-Teilnahme CHF 40.-

Weitere Informationen

Veranstaltungsort

HfH Zürich oder Online (verkürztes Programm)

Organisationsteam

  • Pierre-Carl Link, Prof., Professor für Erziehung und Bildung im Feld sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung, HfH Zürich
  • Robert Langnickel, Dr. phil., Dozent PH Luzern
  • Tillmann F. Kreuzer, Dr. paed., Akademischer Rat, PH Freiburg

Öffentlicher Verkehr in Zürich

Bitte beachten Sie, dass die Tickets nicht in den Verkehrsmitteln sondern vor dem Einsteigen an den Billettautomaten gelöst werden müssen. 

Bequem lösen Sie Tickets auch mit der ZVV-App auf ihrem mobile Phone, dort finden Sie auch Infos zum Fahrplan und den Stadtlinien. Tickets des ZVV sind gültig für Busse, Tram und Züge innerhalb des Stadtnetzes, sie können also auch mit einem ZVV-Ticket schon vom Flughafen her ins Zentrum reisen. 

Kosten Tageskarten Zürcher Verkehrsbund (ZVV)

  • Tageskarte Stadtnetz Zürich, 24 h, Zone 110 (2. Klasse, ohne Ermäßigung): Fr. 9.20
  • Tageskarte Flughafen inklusive Stadtnetz Zürich, 24 h, 3 Zonen (2. Klasse, ohne Ermäßigung): Fr. 14.00 (Fahrkarte gilt für IC, S-Bahn und Tram)

Weitere Informationen zum Öffentlichen Verkehr in und um Zürich finden Sie unter: Zürcher Verkehrsverbund (ZVV)

Anreise

Anreise vom Flughafen Kloten, Zürich

Vom Flughafen-Bahnhof erreicht man die Haltestelle Berninaplatz in 10-15 Minuten (Züge fahren alle 15 Minuten).  

Anreise vom Hauptbahnhof Zürich

Mit Tram 10 oder 14 ab Hauptbahnhof Richtung Berninaplatz / Flughafen. Haltestelle Berninaplatz.  

Parkplätze

Es stehen – insbesondere am Wochenende – nur sehr wenige Parkplätze im Bernina City Parkhaus zur Verfügung, diese sind kostenpflichtig und sehr teuer. Deshalb empfiehlt sich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

Unterkunft

Der Veranstaltungsort ist in Zürich Nord (Zürich-Oerlikon), es hat Hotels in der Nähe zu Fuss oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Wir bitten die Teilnehmer:innen ihre Unterkunft direkt zu buchen. 

Internetzugang WLAN HfH Zürich

Wird an der Tagung ausgehängt.

Optionales gesellschaftliches Programm

Tagungsabendessen

Sie haben die Möglichkeit, am gemeinsamen Tagungsabendessen am Freitagabend teilzunehmen. Das Abendessen wird in den Räumlichkeiten der HfH stattfinden und durch die «Stiftung Enzian» organisiert. Es wird vegetarische und vegane Küche serviert – an der gesamten Tagung. Es würde uns freuen, Sie zum gemeinsamen Abend am Freitag begrüssen zu dürfen!

Programm

Freitag, 13. September 2024

  • 8.30–10.00 Uhr, Ankommen, Anmeldung und Austausch
  • 9.00–10.00 Uhr, Mitgliederversammlung Kommission Psychoanalytische Pädagogik
  • 10.15 Uhr, Begrüssung und Ansprachen
  • 10.30 Uhr, Keynote «Mentalizing and learning from others: a paradigm for psychotherapy and psychoanalysis?», Peter Fonagy, University College London
  • 12.00 Uhr, Netzwerk Mentalisierungsbasierte Pädagogik: Rückblick und Ausblick, Noelle Behringer et al.
  • 12.30 Uhr, Mittagspause
  • 14.00 Uhr, Hauptvortrag «Transformation und Praxis: Erfahrungslernen im Mentalisierungstraining für Pädagog:innen», Agnes Turner, Universität Klagenfurt
  • 15.00 Uhr, Zvieri 
  • 15.30–17.00 Uhr
    • Drei Beiträge (Stephenson, Günther, von Salis und von Salis)
    • Panel (Zimmermann, Spiegler und Kratz)
    • Workshop (Lehner)
  • 17.15–18.45 Uhr
    • Ein Beitrag (Reischl)
    • Panel (Behringer et al.)
    • AG Schulpädagogik
    • Operative Gruppe (AGOG)
  • 18.45–19.45 Uhr, Mitgliederversammlung AGPPP
  • Ab 19.00 Uhr, Abendessen

Samstag, 14. September 2024

  • 8.30–9.30 Uhr, Ankommen und Austausch
  • 9.30–10.30 Uhr, Hauptvortrag «Sorgenkinder», «Schmerzenskinder» – Pädagogische Ratgeber zu Beginn des 20. Jahrhunderts», Patrick Bühler, FHNW
  • 10.45 Uhr
    • Drei Beiträge (Fatke, Barth und Kratz)
    • Panel (Datler, Datler, Schedl und Sengschmied)
    • Workshop (Hover-Reisner und Kampe)
  • 12.15 Uhr, Mittagspause
  • 13.15–14.45 Uhr
    • Drei Beiträge (Rass, Jäger, Jensen und Lohwasser, Weber)
    • Drei Beiträge (Dietrich, Würker, Reischl)
    • Panel (Kreuzer, Manz und Langnickel)
  • 15.00–16.00 Uhr, Hauptvortrag «Die Kraft des ‚plaisir‘ – Grundprinzip im Psychomotorik-Ansatz von Bernard Aucouturier», Marion Esser, ZAPPA Bonn sowie Abschluss der Tagung und Ausblick auf die Tagung 2025 an der PH Freiburg

Keynotes

Mentalizing and learning from others: a paradigm for psychotherapy and psychoanalysis

Synchrony between minds has been part of the lore of psychoanalysis since Freud. Modern neuroscience has enabled us to tap into this process but what is its function? Why do minds align at certain points? This presentation will make a case for how minds, normally shut to social influence, can momentarily open to learning from others following moments of interpersonal synchrony. The establishment of trust in knowledge (epistemic trust) may be contingent on finding «the we-mode» where the minds of patient and therapist, learner and teacher exist in the same time and space and permit the transfer of information from one mind to another. The presentation will explore ways in which psychotherapists could make use of these insights to enhance the effectiveness of their work by ensuring epistemic trust is reliably established, particularly with those whose past trauma history leads them to consider interpersonal trust to be dangerous.

Peter Fonagy, University College London

Transformation und Praxis: Erfahrungslernen im Mentalisierungstraining für Pädagog:innen

Aus den Diskursen der psychoanalytischen Pädagogik ist bekannt, dass die Qualität von Erziehungs- und Bildungsaufgaben wesentlich davon abhängt, wie Pädagog:innen in der Lage sind, mentale Zustände, bewusste sowie vorbewusste Motive, Ängste und innere Konflikte sowohl bei sich selbst als auch bei Kindern und Jugendlichen zu verstehen und darauf basierend Lerngelegenheiten zu gestalten. Die Wahrnehmung und das Verständnis pädagogischer Interaktionsprozesse sowie deren psychodynamische Struktur setzen ein prozessuales Nachdenken voraus. Es erfordert einen inneren Raum, der gelingendes Mentalisieren ermöglichen kann. Im Rahmen eines Mentalisierungstrainings werden verschiedene Momente des Erfahrungslernens angeboten, bei denen die Teilnehmer:innen die Gelegenheit erhalten, sich selbst und die Gruppe in Bezug auf gruppendynamische Prozesse zu mentalisieren. Diese Lerngelegenheiten können transformative Aspekte für die pädagogische Praxis hervorrufen. In diesem Vortrag wird auf das Erfahrungslernen im Kontext des Mentalisierungstrainings eingegangen. Anhand von Beispielen der Studierenden wird aufgezeigt, wie Lerngelegenheiten im Mentalisierungstraining erlebt und hinsichtlich der pädagogischen Praxis reflektiert wurden. Zunächst wird das Konzept des Mentalisierungstrainings erläutert und mithilfe einer Theory of Change die transformativen Lernmöglichkeiten in Bezug auf gelingendes Mentalisieren identifiziert und diskutiert. 

Agnes Turner, Universität Klagenfurt

«Sorgenkinder», «Schmerzenskinder» – Pädagogische Ratgeber zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Schwierig waren Kinder schon immer, pädagogische Ratgeber zum Thema häufen sich jedoch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. «Sorgenkinder», «anormale» oder «problematische Kindesnaturen», wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts hiess, halten seitdem Eltern, Pädagogik und Buchmarkt auf Trab. An populären pädagogischen Ratgebern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts untersucht der Vortrag, was damals als schwierig galt und welche Formen von Therapien vorgeschlagen wurden. Interessant sind diese Anleitungen auch deshalb, weil die Psychoanalyse um 1900 zu einem «charakteristischen Umschwung des Denkens und Wertens» von «Störungen des Seelenlebens» geführt hatte, so der bekannte Schweizer Heilpädagoge Heinrich Hanselmann 1930. Die Ratgeberliteratur ist daher zugleich ein Symptom, an dem sich auch gut ablesen lässt, wie die Psychoanalyse Eingang in die Pädagogik fand: Wie und wann wurde die Psychoanalyse zur Kenntnis genommen, welche Formen nahm sie in den Ratgebern an, welche Rolle spielten dabei Psychotherapien?

Patrick Bühler, FHNW

Die Kraft des ‚plaisir‘ – Grundprinzip im Psychomotorik-Ansatz von Bernard Aucouturier

Die damals in Frankreich praktizierte Sportpädagogik zu mechanistisch, die psychomotorische Übungsbehandlung zu funktional orientiert – bereits in den 1970’er Jahren beschäftigte sich Bernard Aucouturier mit der Frage, wie die Bedingungen sein könnten, damit ein Kind sich ‚harmonisch‘ -, im Einklang mit sich und der Welt entwickeln kann. Aucouturier kreierte einen von der Psychoanalyse beeinflussten eigenständigen Ansatz der Psychomotorik. Von Anfang an ist die Entwicklung des Menschen von seiner körperlich-emotionalen Bindungs- und Beziehungsgeschichte geprägt, die bereits vor der Geburt begonnen hat und sich nach der Geburt fortsetzt. Körperliches Empfinden und seelisches Fühlen sind in der frühen Kindheit besonders eng miteinander verknüpft. Handeln und Denken des Kindes bauen auf den frühen Empfindungen auf und werden von ihnen beeinflusst. Im freien Spiel und der freien Bewegung setzen die Kinder die frühen Erfahrungen um, die sie mit und über ihren Körper in der Beziehung zum anderen gemacht haben. Die Psychomotorische Praxis Aucouturier ist in diesem Sinne ein beziehungsorientierter UND ein tiefenpsychologisch orientierter Ansatz: allen Handlungen des Kindes liegen tiefliegende Motive zugrunde.

«Es ist genau dieses symbolische Erleben, das seine Wurzeln im Unbewussten hat, das uns heute grundlegend erscheint. Es erscheint uns möglich, über diese Situationen zu viel tieferen Schichten der Persönlichkeit vorzudringen und sich einem psycho-affektiven Kern zu nähern, der letzten Endes das gesamt Werden des Individuums bestimmt. In einer solchen Sichtweise geht es nicht mehr darum, Kenntnisse zu erwerben in Hinblick auf das Haben, sondern Möglichkeiten und Fähigkeiten in Hinblick auf das Sein. Dies bringt unmittelbar einen Erkenntnis- und Perspektivwechsel hinsichtlich der Erziehung mit sich. Es ist dann nämlich die Bereitschaft, die Aufgeschlossenheit des Individuums, die den Wissensdrang freisetzt und damit einen wirklichen Wissenserwerb erst möglich macht.» (Bernard Aucouturier, 1980)

Ausgangspunkt für die psychomotorische Arbeit ist gerade nicht, was das Kind nicht kann, sondern das, was es zu tun vermag. Das hilft dem Kind, Vertrauen und Sicherheit (wieder) zu finden. Besonders können auf diese Weise auch die «schwierigen» Kinder, die einen Mangel an emotionaler Bindung und adäquater Resonanz erfahren haben, erreicht werden. Dies sowohl in der therapeutischen Intervention als auch im Kontext von Vorschule und Schule als inklusives Angebot: Von der Freude an Körper, Bewegung und Beziehung zur Freude am Handeln zur Freude am Denken.

Marion Esser, Zentrum für Aus- und Fortbildung in Psychomotorischer Praxis Aucouturier – ZAPPA, Bonn 

Tagungsbeiträge, Workshops und Panels

Teacher-ProGRESS: Längsschnittliche Validierungsergebnisse eines gruppen- und psychoanalytisch-pädagogischen Feedbackinstruments zur Lehrkräfteprofessionalisierung

«Student Perception Survey Instruments/SPSI» messen die Unterrichts- und Beziehungsarbeit von Lehrkräften aus der Sicht ihrer Schüler:innen quantitativ-empirisch. Sie werden in den USA aufgrund ihrer besonders reliablen Vorhersagekraft von Lernzuwachs breitflächig für Reflexionsfeedback zur Lehrkräfteprofessionalisierung eingesetzt. Etablierte SPSI basieren jedoch primär auf Verhaltenstheorien, die latente Ursachen von Verhalten außer Acht lassen. Der Vortrag stellt neue Längsschnittergebnisse für das Teacher-ProGRESS-SPSI vor, das gezielt dafür entwickelt wurde, die Aspekte der Unterrichts- und Beziehungsarbeit quantitativ-empirisch zu identifizieren, die die sozial-emotionale Entwicklung von Schüler:innen am effektivsten fördern können. Theoretisch leitet es sich insbesondere aus psychoanalytisch-/gruppenanalytisch-pädagogischer Theorie und Praxis (gruppenanalytische Supervisionsarbeit) ab. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass Teacher-ProGRESS eine besonders gute Vorhersagekraft u. a. hinsichtlich der Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit von Schüler:innen aufweist.

Lars Dietrich, Humboldt-Universität zu Berlin

Pädagogische Qualifizierung durch Fallarbeit. Szenisches Verstehen, Lehrerausbildung und Schulpraxis

Die Theorie des Unbewussten ist nach wie vor eine große Herausforderung für psychoanalytische Forschung, Ausbildung und Praxis außerhalb der Therapie. Dies betrifft Pädagogik bzw. die Beschäftigung mit staatlichen Bildungseinrichtungen – Schule und Hochschule – zentral. Die Annahme unbewusster Dynamiken als wirksame Bestimmungsfaktoren von Interaktionsstrukturen bedeutet eine Distanzierung von den Analyseformen und Praxisanweisungen, die - u. a. weil sie sich strengen Effizienzkriterien verpflichtet fühlen - funktionale Zusammenhänge in Blick nehmen. Entsprechende Maßstäbe prägen jedoch sowohl die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrer als auch die durch sie geprägte spätere Unterrichtspraxis. Eine Berücksichtigung der psychoanalytischen Methode, wie sie als «szenisches Verstehen» für Fallarbeit relevant ist, fordert dazu auf, intermediäre Räume zu öffnen und Bildungsprozesse als selbstreflexive Horizonterweiterungen zu gestalten. Dies wäre radikal von technizistischen und funktionalistischen «Selbstvergewisserungen» abzugrenzen, die rationalisierende (Abwehr-)Strategien stabilisieren und nicht die Fähigkeit fördern, sich auf verunsichernde, unauslotbare, bewusstseinsferne Dynamiken einzulassen, um sich ihnen verstehend und integrierend anzunähern und Abwehrtendenzen abzumildern.

Achim Würker

Beyond Monogamy: Ein Blick hinter die westliche Norm

Monogame – im Gegensatz zu polygamen – Partnerschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sich zwei Individuen exklusiv emotional und sexuell auf die jeweils andere Person einlassen. In westlichen Kulturen stellt die Monogamie damit die gängige Form der Partnerschaftsgestaltung dar. Allerdings deuten empirische Befunde (Aretz, 2015; Dahlgreen, 2015) an, dass weniger als die Hälfte der Befragten an die Monogamie als Beziehungsform glauben bzw. sich etwa 42% der Nutzer:innen von Online-Dating-Plattformen gleichzeitig in einer Partnerschaft befinden. Um die beschriebene Diskrepanz zwischen oberflächlicher Anpassung an normative Verhältnisse sowie unbewussten und vorbewussten Fantasien, Wünschen, Bedürfnissen und Ängsten zu verstehen, wurde eine qualitative Interviewstudie mit N = 10 Proband:innen durchgeführt. Die Inhaltsanalyse ergab, dass triangulierende Dritte in monogamen Beziehungen intra- sowie interpsychische Spannungen hervorrufen können, was mit der Anwendung spezifischer Kompromisse und Abwehrmechanismen sowie geringerer Partnerschaftszufriedenheit einhergehen kann. Nichtmonogame Beziehungen zeigten im Vergleich eine grössere Verhaltensfreiheit, was mit geringerer Eifersucht und gesteigerter Verbundenheit und Vertrautheit innerhalb der Partnerschaft einherging.

Günther Merlin, Hochschule Fresenius Köln

Arbeitsbündnis und Bindungsabbrüche – Die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Klient:innen in professionellen Unterstützungssettings für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung und herausforderndem Verhalten aus bindungstheoretischer Perspektive

Bewohnende in professionellen Betreuungssettings für Menschen mit Beeinträchtigung und herausfordernden Verhalten sind vielfach von Exklusionsprozessen betroffen. Durch einen mitunter reduzierten Kreis an privaten Beziehungen steigt die Bedeutung und Abhängigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen im professionellen Kontext. Häufig finden sich in den Biographien des Personenkreis Einrichtungswechsel, die mit Bindungs- und Beziehungsabbrüchen einhergehen können. Darüber hinaus können bestehende zwischenmenschliche Beziehungen durch herausforderndes Verhalten belastet werden. Gleichzeitig bilden stabile und verlässliche soziale und professionelle Beziehungen die Grundlage für Fachkonzepte, die auf Veränderung ebendieser Verhaltensweisen zielen. Anhand erster Ergebnisse aus problemzentrierten Interviews mit Bewohnenden sollen Reflexionen über die Bedeutung und Auswirkung von Mitarbeiterbindung und Personalfluktuation für Adressat:innen professioneller Unterstützungsangebote für Menschen mit Beeinträchtigung und herausfordernden Verhalten angestellt und in einen bindungstheoretischen Kontext betrachtet werden. Im Fokus steht hier die Frage, nach der intersubjektiven und reziproken Perspektive auf herausfordernde Verhaltensweisen im Verhältnis von Bewohnenden und Mitarbeitenden und in welchem Verhältnis personelle Wechsel oder personelle Kontinuität hierzu stehen. Oder anders ausgedrückt: Was fordert eigentlich wen heraus und welche Folgen hat dies auf die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Klient:innen?

Elisabeth Rass

Psychoanalytisch-pädagogisches Nachdenken und Verstehen an der Hochschule Lehren und Lernen (Workshop)

An der FH Campus Wien wird ab dem Sommersemester 2024 ein neuer Hochschullehrgang für Sozialpädagog:innen angeboten, die wenig formale Qualifikation mitbringen und bereits in der stationären Kinder- und Jugendhilfe tätig sind. Sehr an den Bedarfen in Berufsfeld soll unter anderem die «Reflexionskompetenz» gestärkt werden. Als Lehrende verstehen wir darunter das Nachdenken über emotionales Erleben aller Beteiligten im pädagogischen Prozess, damit Entwicklungs- und Bildungsprozesse unterstützt werden können. Es stellt sich nun die Frage, in welcher Weise diese Kompetenz erlernt werden kann und in welcher Weise Lernprozesse festgehalten werden können. Geplant ist, die Studierenden mit einem Seminar zur Lernprozessreflexion zu begleiten sowie das Verfassen von Lerntagebüchern vorzugeben, in welchen Lernprozesse festgehalten werden sollen. Diese Lerntagebücher sollen tiefenhermeneutisch analysiert werden, um herauszufinden, in welcher Weise erlerntes Wissen in professionelles Handeln einfließt. Am Beginn des Forschungsprozesses würde das Fallmaterial zu den oben gestellten Forschungsfragen im Workshop gemeinsam diskutieren werden.  

Barbara Lehner, Fachhochschule Campus Wien 

Psychoanalytische Fallarbeit zur Professionalisierung in pädagogischen Handlungsfeldern (Workshop)

Seit geraumer Zeit wird die Work Discussion als Methode der psychoanalytischen Fallarbeit im Kontext der Professionalisierung von Fachkräften in frühpädagogischen und sozialarbeiterischen Studiengängen an der FH Campus Wien durchgeführt. Über die Annäherung an die Bedeutung des (bewussten und unbewussten) emotionalen Erlebens für die Beziehungsdynamik zwischen Kindern/Jugendlichen und (sozial)pädagogischen Fachkräften soll ein Beitrag zur Ausbildung selbst- und fremdreflexiver Kompetenzen geleistet werden. Die diesbezüglichen Bemühungen reihen sich in eine lange Tradition ein, welche als «Fallarbeit», «Fallverstehen» oder «Praxisreflexion» titulieren, curricular verortetet sind und das Ziel verfolgen, über das Verschriftlichen, Einbringen und Besprechen von Praxiserfahrungen in einer Gruppe Verstehenskompetenz auszubilden. Im Workshop werden nach einer (a) theoretisch-konzeptionellen Vergewisserung über die Bedeutung von psychoanalytischer Fallarbeit für Professionalisierungsprozesse im Bereich des Sozialen und der Bildung und einem (b) kursorischen Einblick in die diesbezügliche Arbeitsweise der Autor*innen (c) die spezifischen Erfahrungen der Workshop-Teilnehmenden im Einsatz psychoanalytischer Fallarbeit wie bspw. psychodynamischer Supervision, Balint-gruppen, der Arbeit mit dem Fallverstehensfenster u.a. ausgetauscht sowie erörtert, ob und in welcher Weise ein Einsatz psychoanalytischer Fallarbeit unter den einerseits ermöglichen-den, andererseits beschränkenden Bedingungen hochschulischer Studienstrukturen möglich ist.

Nina Hover-Reisner und Robert Kampe, Fachhochschule Campus Wien

Zur Bedeutung von Unbewusstheit in der Global Citizenship Education

Das Ziel von Global Citizenship Education liegt darin, Menschen in pädagogischen Prozessen so zu begleiten, dass sie sich ihrer Verantwortung, Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in einer globalisierten Welt bewusstwerden und sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. Die dieser Haltung zugrundeliegenden Perspektiven sollen in alle Unterrichtsgegenstände einfließen, ganz besonders in die Politische Bildung. Dabei stoßen Pädagog*innen nicht nur auf Widerstand von Seiten der Schüler*innen, sondern müssen sich auch mit ihrer eigenen Sozialisierung in eurozentrisch geprägten Wissenskontexten auseinandersetzen. Individuelle und kollektive Unbewusstheit erhält in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung, wird aber bislang noch wenig in den Blick genommen. Der Beitrag verbindet theoretische Ansätze von Judith Butler und Mario Erdheim mit psychoanalytisch-pädagogischen Diskursen. Dabei soll ein Raum für einen Dialog zwischen Global Citizenship Education und Psychoanalytischer Pädagogik eröffnet werden. Themenbereich I – Psychoanalytische Pädagogik in Schule, Unterricht und Lehrer:innenbildung Programmformat.

Agnes Stephenson, Sigmund Freud Privat-Universität Linz 

Die strukturbezogene Untersuchung von Kommunikation und Kooperation im Kontext Schule

Im Zusammenhang mit funktionalen Differenzierungsprozessen in der Schule entsteht die Notwendigkeit, multiprofessionell zusammenzuarbeiten. Die Akteure verschiedener Berufsgruppen koordinieren ihre pädagogische und/oder therapeutische Handlungen in einem institutionellen Rahmen, der als Container gesellschaftlicher Spannungen dient (Vogel, 2017). In diesem Workshop wird aufgezeigt, welche Spuren diese Spannungen in der Interaktion zwischen Klassenlehrpersonen und Schulischen Heilpädagog:innen hinterlassen. Durch Analyse einer Kooperationssituation werden Desymbolisierungen sichtbar, von Alfred Lorenzer (1970) als «Sprachzerstörung» bezeichnet. Die spezifische Leistung der in diesem Workshop vorgestellten Interaktionsanalyse besteht darin, die Verzerrungen und Auslassungen in der Kommunikation nicht als Resultat biographisch bedingter Konflikte bei den einzelnen Akteur:innen zu interpretieren, sondern als Manifestationen institutioneller Spannungen im konkreten Kontext. Am Fallbespiel wird auch vorgeführt, wie über Prozesse der Resymbolisierung institutionelle Verfestigungen partiell verflüssigt und die Machtverhältnisse verändert werden können.

Daniel Barth, HfH Zürich

Beschämung als symbolisch-sexualisierte Gewaltausübung an Lehrenden. Eine tiefenhermeneutische Rekonstruktion der Erinnerungen einer beschämenden Lernenden

Angesichts der aktuellen Zunahme an gewaltförmigen Übergriffen auf Lehrende durch Lernende in diversen Lehr-Lernsettings bei gleichzeitiger Unschärfe hinsichtlich des in der Gesellschaft vorherrschenden Gewaltdiskurses, widmet sich dieser Workshop einer Thematik von hoher Relevanz: Der Beschämung als symbolisch-sexualisierte Gewaltausübung an Lehrkräften durch Schüler:innen im Schulunterricht. Im Anschluss an die theoretisch-definitorische Darlegung von Beschämung als eigene Gewaltform erfolgt die Ergebnisdarstellung einer tiefenhermeneutischen Analyse der Erinnerungsgeschichte einer Psychotherapeutin zu eigenen Beschämungserfahrungen im Schulunterricht. Durch die Analyse des Datenmaterials wird deutlich, wie die eigene Sexualität von Schülerinnen ausgenutzt wird, um einen Lehrer gewaltvoll zu beschämen. Im reflexiven Umgang mit den erinnerten Beschämungserfahrungen erhebt sich ein innerpsychischer Konflikt (Schuld versus sadistische Lust) der ehemaligen Schülerin. Abschließend werden – vor dem Hintergrund psychoanalytisch-psychotherapeutischer, sozialkritischer und bildungswissenschaftlicher Konzeptionen – gemeinsam konkrete Schlüsse für die handlungspraktische Tätigkeit (angehender) Lehrender diskutiert.

Julia Reischl, Linz

«Du bist so dumm. Dumm, dumm, dumm! Im Grunde bist du aber selbst schuld.» – Das dramatische Portrait einer sich (be)schämenden Universitätslehrenden.

Der Beitrag in Form eines fallfundierten Workshops widmet sich einem bislang in der gängigen Forschungslandschaft (empirisch) wenig beforschtem Thema: Der Scham durch (Selbst-)Beschämung von Lehrenden im universitären Kontext. Zur Diskussion gelangt die von einer Universitätslehrenden im Narrativ verfasste Beschreibung einer Vortragssituation. Durch die tiefenhermeneutische Analyse des Datenmaterials wird deutlich, wie die Lehrende im inneren Dialog während der Vortragstätigkeit innerpsychisch mit den Schamintrojekten ihrer eigenen Kindheit im beruflichen (d.h. universitätsöffentlichen) Kontext konfrontiert wird. In der Dynamik zwischen manifester und latenter Ebene eröffnet sich ein Konflikt zwischen Über-Ich und Ich-Ideal-Bestrebungen, der dramatisch (vgl. Freytag, 1965) zu einer Selbstbeschämung führt.

Julia Reischl, Linz

Psychoanalyse der Schule. Eine Erinnerung an vergessene Anstösse

Dass in jüngerer Zeit der psychoanalytische Blick auf die Schule wieder größere Aufmerksamkeit erfährt, verdient Unterstützung. Allerdings empfiehlt es sich, die Betrachtung nicht wieder «von vorn» zu beginnen, sondern sich die lange Tradition einer psychoanalytischen Schulpädagogik in Erinnerung zu rufen, die bereits bei Sigmund Freud begann und dann in zahllosen Beiträgen in der Zeitschrift für Psychoanalytische Pädagogik fortgesetzt wurde. Diese Diskussion aus den 1920er- und 1930er-Jahren wurde, nach der Unterbrechung durch die nationalsozialistische Terrorherrschaft, in den 1960er-Jahren wieder aufgenommen und auch theoretisch weitergeführt. Der Beitrag will diese Anstöße und daran anschließende Positionen in Erinnerung rufen, um der neueren Diskussion Anregungspunkte für weiterführende theoretische und empirische Untersuchungen zu bieten.

Reinhard Fatke, Zürich

  • «Szenisches Verstehen im Stundenplan» – Ein psychoanalytisch-pädagogisches Implementationsprojekt. Im Beitrag wird das Implementationsprojekt «Szenisches Verstehen im Stundenplan» vor und zur Diskussion gestellt das in Kooperation mit der Schule am Rothenberg und dem Institut für Sonderpädagogik der RPTU / Standort Landau (2024-2025) durchgeführt wird. Mit dem Projekt wird das zuletzt von Katzenbach und Neumann (2024) formulierte Forschungsdesiderat bearbeitet, dass wir, im Widerspruch zur Rezeptionsdichte des Konzepts des Szenischen Verstehens im Diskurs der Psychoanalytischen Pädagogik, kaum etwas über die Implementation und die tatsächliche Anwendung psychoanalytisch-pädagogischer Methoden im Allgemeinen und dem Szenische Verstehen im Speziellen in schulischen und außerschulischen Handlungsfeldern wissen. Die systematische Beforschung des Life-Space-Interviews (Fritz Redl) auf der Ebene von Anwendung und Wirkung in Schulen im amerikanischen Raum (Fatke 2022) stellt hier eine Ausnahme dar und bestätigt die Regel. Im genannten Implementationsprojekt wird der Prozess beforscht, mit dem das Szenische Verstehen als Reflexionsmethode im Stundenplan der Lehrkräfte und im Schulkonzept fest verankert wird (14-tägig a 90Min.). Gleichsam wird im Rahmen des Projekts über die dokumentarische Analyse (Reis-Semmler 2019) von Audiotranskripten aus den Fallreflexionssitzungen untersucht, wie personenbezogene Deutungshoheiten im Gruppenprozess erworben, verteidigt und verloren gehen und die Frage gestellt, wie sich diese Bewegungen/Positionierungen auf den Prozess der Erkenntnisbildung auswirken.

    Marian Kratz, Rheinland-Pfälzische technische Universität Kaiserslautern Landau

    Literatur:

    • Fatke, R. (2022). Das «Life-Space Interview». Psychoanalytisch-pädagogisches Gespräch in Konfliktsituationen. In: M. Dörr; M. Kratz (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online, Fachgebiet Psychoanalytische Pädagogik. Beltz Juventa 
    • Neumann, J.; Katzenbach D. (2024 im Druck). (Nicht)Wissen, was ich (nicht) tun werde - Szenisches Verstehen in der Pädagogik. Überlegungen mit und ohne Anschluss an Lacan. In: M. Kratz; U. Finger-Trescher (Hrsg.) Szenisches Verstehen in der Pädagogik. Grundlagen, Potentiale, Reflexionen. Psychosozial Verlag, S. 95-118.
    • Reis-Semmler, B. (2019). Schulische Inklusion als widersprüchliche Herausforderung. Empirische Rekonstruktionen zur Bearbeitung durch Lehrkräfte. Bad Heilbrunn. Verlag Julius Klinkhardt.
  • Autorität in der Krise? Wie eine psychoanalytisch inspirierter Ansatz dem Pädagogen eine Stütze sein kann.. Für viele Lehrer gilt Unterrichten als «freudlos». Ihr Beruf macht ihnen keine Freude mehr. Zu viele Schwierigkeiten haben sie um Schüler:Innen zu motivieren und die Schulklasse zu «disziplinieren». Und einzelne Schüler haben Schwierigkeiten sich in die Klassengruppe zu integrieren. Verbale Angriffe auf Lehrer sind immer häufiger. Aber auch physische Übergriffe gibt es hin und wieder. Soziologische Analysen weisen bezüglich dieses Umstandes auf den Individualismus in unserer postmodernen Gesellschaft hin. Lacan und später haben Psychoanalysten wie z.B. Charles Melman auf den Einfluss der gesellschaftlichen Umbrüche auf die menschliche Psyche und ihre Strukturen hingewiesen. Ausgehend von dieser Problematik soll aufgezeigt werden, was Autorität heute in einer nachpatriarchalischen und nicht holistischen Gesellschaft (Delsol) sein kann. Den Begriff der Autorität werden mit Freuds Mythos der Urhorde Lacans Diskurstheorie klären. Dabei geht es darum die Autorität als Konsequenz von Wachstumsförderung zu verstehen. Sie basiert also auf einer wirksam erlebten Subjektivationförderung. Davon ausgehend möchte ich in dem Workshop aufzeigen, dass eine psychoanalytisch inspirierte Pädagogik sich von einer «Ethik der Begegnung» (Weber, & Pirone, 2024) inspirieren sollte. Dabei geht es auch darum das Schlüsselwort oder den Hauptsignifikant der Begegnung zu explizieren. Aus freudlosen können also durchaus «freud-ige» Lehrer:Innen werden.
    Welche Anforderungen die Autoritätskrise für die gegensteuernden Diskurse der gesellschaftlich relevanten Institutionen in einer Demokratie darstellt, soll abschließend erörtert werden. Dies wird anhand von Beispielen aus der Lehrer- und Weiterbildungspraxis wie aufgrund von Filmausschnitten entwickelt und diskutiert werden.

    Jean-Marie Weber, Universität Luxemburg

  • Autorität in der Krise? Wie eine psychoanalytisch inspirierter Ansatz dem Pädagogen eine Stütze sein kann.. Für viele Lehrer gilt Unterrichten als «freudlos». Ihr Beruf macht ihnen keine Freude mehr. Zu viele Schwierigkeiten haben sie um Schüler:Innen zu motivieren und die Schulklasse zu «disziplinieren». Und einzelne Schüler haben Schwierigkeiten sich in die Klassengruppe zu integrieren. Verbale Angriffe auf Lehrer sind immer häufiger. Aber auch physische Übergriffe gibt es hin und wieder. Soziologische Analysen weisen bezüglich dieses Umstandes auf den Individualismus in unserer postmodernen Gesellschaft hin. Lacan und später haben Psychoanalysten wie z.B. Charles Melman auf den Einfluss der gesellschaftlichen Umbrüche auf die menschliche Psyche und ihre Strukturen hingewiesen. Ausgehend von dieser Problematik soll aufgezeigt werden, was Autorität heute in einer nachpatriarchalischen und nicht holistischen Gesellschaft (Delsol) sein kann. Den Begriff der Autorität werden mit Freuds Mythos der Urhorde Lacans Diskurstheorie klären. Dabei geht es darum die Autorität als Konsequenz von Wachstumsförderung zu verstehen. Sie basiert also auf einer wirksam erlebten Subjektivationförderung. Davon ausgehend möchte ich in dem Workshop aufzeigen, dass eine psychoanalytisch inspirierte Pädagogik sich von einer «Ethik der Begegnung» (Weber, & Pirone, 2024) inspirieren sollte. Dabei geht es auch darum das Schlüsselwort oder den Hauptsignifikant der Begegnung zu explizieren. Aus freudlosen können also durchaus «freud-ige» Lehrer:Innen werden.
    Welche Anforderungen die Autoritätskrise für die gegensteuernden Diskurse der gesellschaftlich relevanten Institutionen in einer Demokratie darstellt, soll abschließend erörtert werden. Dies wird anhand von Beispielen aus der Lehrer- und Weiterbildungspraxis wie aufgrund von Filmausschnitten entwickelt und diskutiert werden.

    Jean-Marie Weber, Universität Luxemburg

Autorität in der Krise? Wie eine psychoanalytisch inspirierter Ansatz dem Pädagogen eine Stütze sein kann.

Für viele Lehrer gilt Unterrichten als «freudlos». Ihr Beruf macht ihnen keine Freude mehr. Zu viele Schwierigkeiten haben sie um Schüler:Innen zu motivieren und die Schulklasse zu «disziplinieren». Und einzelne Schüler haben Schwierigkeiten sich in die Klassengruppe zu integrieren. Verbale Angriffe auf Lehrer sind immer häufiger. Aber auch physische Übergriffe gibt es hin und wieder. Soziologische Analysen weisen bezüglich dieses Umstandes auf den Individualismus in unserer postmodernen Gesellschaft hin. Lacan und später haben Psychoanalysten wie z.B. Charles Melman auf den Einfluss der gesellschaftlichen Umbrüche auf die menschliche Psyche und ihre Strukturen hingewiesen.  
Ausgehend von dieser Problematik soll aufgezeigt werden, was Autorität heute in einer nachpatriarchalischen und nicht holistischen Gesellschaft (Delsol) sein kann. Den Begriff der Autorität werden mit Freuds Mythos der Urhorde Lacans Diskurstheorie klären. Dabei geht es darum die Autorität als Konsequenz von Wachstumsförderung zu verstehen. Sie basiert also auf einer wirksam erlebten Subjektivationförderung. Davon ausgehend möchte ich in dem Workshop aufzeigen, dass eine psychoanalytisch inspirierte Pädagogik sich von einer «Ethik der Begegnung» (Weber, & Pirone, 2024) inspirieren sollte. Dabei geht es auch darum das Schlüsselwort oder den Hauptsignifikant der Begegnung zu explizieren. Aus freudlosen können also durchaus «freud-ige» Lehrer:Innen werden. Welche Anforderungen die Autoritätskrise für die gegensteuernden Diskurse der gesellschaftlich relevanten Institutionen in einer Demokratie darstellt, soll abschließend erörtert werden. Dies wird anhand von Beispielen aus der Lehrer- und Weiterbildungspraxis wie aufgrund von Filmausschnitten entwickelt und diskutiert werden.

Jean-Marie Weber, Universität Luxemburg

«It’s in the game»? Zum Erleben und psychoanalytisch-pädagogischen Potential von Sport-Games

Computer- und Videospiele, die in Anlehnung an das Forschungsfeld der Game Studies im Folgenden als Games bezeichnet werden, fristeten im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Forschung lange Zeit ein Randdasein. Bis heute scheint das Echo von längst überwunden geglaubten Vorurteilen über Games nicht nur die Erziehungspraktiken zu durchziehen, sondern auch an gesellschaftliche und subjektive Abwehrhaltungen anzuschließen, die auch in der pädagogischen Forschung wirksam widerhallen. Zwar existieren mittlerweile einige Versuche, Games für das Forschungsfeld der Erziehungswissenschaft zu öffnen, dennoch halten sich immer noch hartnäckig Vorbehalte aufrecht, die die sozialisierende Bedeutung von Games übersehen oder gar mit Schlagwörtern wie «Ballerspielen» diskreditieren. So verwundert es nicht, dass eine Auseinandersetzung mit den bildenden – bewussten und unbewussten – Einflüssen von Games auf die Psyche lange Zeit ausgeblieben ist. Ausgehend von diesem Desiderat wollen die Referent:innen in dem geplanten Vortrag Überlegungen zu der psychosozialen Wirkungsweise von Games, insbesondere im Bereich Sport und Fußball, vorstellen und deren Potential für die pädagogische Beziehungsgestaltung sowie deren beraterisch und therapeutisch unterstützenden Momente diskutieren. Mithilfe von Konzepten der psychoanalytischen Pädagogik sollen Sport-Games dabei als ein spezifisches psychisches Mitmachangebot erörtert werden, an dem Subjekte alleine oder in Gruppen partizipieren können. Ein Mitmachangebot, das zwar virtuell vermittelt wird, aber auf ein leibliches – durch Sport vermitteltes – (Mit-)Erleben zielt. Inhaltlich setzt sich der Vortrag dabei aus zwei Teilen zusammen: Einführend sollen grundlegende Konzepte der Spieltheorie (bspw. Huizinga, 1983) sowie der psychoanalytisch orientierten Forschung zu Games (vgl. Mittlböck, 2020; Brezinka, 2016) erörtert werden. Mithilfe dieser erörterten Konzepte werden anschließend die Inhalte und Beziehungsangebote von Sport-Games beleuchtet und ihre Potentiale und Grenzen für die psychoanalytisch-pädagogische Praxis diskutiert.

Stefanie Jäger, Andreas Jensen, Diana Lohwasser, Universitäten Innsbruck und Köln

Literatur:

  • Brezinka, V. (2016). Computerspiele in der Psychotherapie. Neue Entwicklungen. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 65(2), 82.
  • Huizinga, J. (2006 [1938]). Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Hamburg. Rowohlt.
  • Mittlböck, K (2020). Persönlichkeitsentwicklung und Digitales Rollenspiel. Gaming aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht. Gießen: Psychosozial-Verlag.

Operative Gruppe

Vorgestellt wird das Konzept der operativen Gruppe. Die operative Gruppe ist auch eine didaktische Methode, um Inhalte gruppal zu vertiefen und sich der Aufgabe einer Gruppe kommunikativ zu vergewissern.

Elisabeth von Salis und Thomas von Salis, Arbeitsgemeinschaft Operative Gruppen Zürich (AGOG)

Elternarbeit – psychoanalytisch-pädagogische Ein- und Aussichten (Panel)

  • Elternarbeit - Fokus: Männer als Väter in der Erziehungsarbeit/-beratung. Im Beitrag wird ein wichtiges, aber in der Psychoanalytischen Pädagogik in den letzten Jahren eher unterrepräsentiertes, Thema in den Fokus: Schulische und außerschulische Elternarbeit, insbesondere mit dem Fokus auf Männer als Väter. Elternarbeit spielt in der pädagogischen Arbeit (Kreuzer, 2020) wie auch in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie eine bedeutsame und notwendige Rolle. Sie wirkt im Übertragungs- und Gegenübertragungsprozess, wenn die Gespräche von den Eltern als «Ersatz» für ihren «Verlust des Kindes an eine pädagogisch-therapeutisch wirkende Organisation» (Seiffge-Krenke & Possel, 2021), erlebt werden. Nicht nur in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, auch in der Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie, vornehmlich der Mentalisierungstheorie und im systemischen Ansatz (Asen & Fonagy, 2023; Henter & Asen, i.V.), wird Elternarbeit ein sukzessiv größerer Bedeutungsraum zugesprochen. So beschreibt Bevington (2023, S. 413, Herv. i. O.), dass «viele der psychologischen Probleme, denen wir als Helfer begegnen (und denen die uns zugedachten Klient:innen in uns begegnen!), weniger wahrscheinlich individual-psychologischer, sondern eher sozialer Natur sind».  Nicht nur daher, vielmehr zudem, ist das Thema der Elternarbeit aktuell. Im Beitrag wird ein historisch verankerter Schwerpunkt gesetzt, ausgehend von psychoanalytisch-pädagogisch geprägter Elternarbeit und wende mich Vätern in ihrer Rolle als aktive Väter (BMFSF, 2016, 2018, 2023) zu.

    Tillmann F. Kreuzer & Robert Langnickel

  • Elternarbeit in der analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie und -Beratung. Wie sehr die Eltern die (psychoanalytische) Psychotherapie ihres Kindes unterstützen und begleiten sollen, ob und wann nicht sogar eine Familientherapie ins Auge gefasst werden soll, und wann es Sinn macht, ein Kind bzw. eine Jugendliche oder einen Jugendlichen im Rahmen einer Psychotherapie allein zu sehen, und die Kontakte mit den Eltern auf ein Minimum zu beschränken, sind Fragen, die sich Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten immer wieder gestellt haben und stellen. Offensichtlich müssen diese Fragen bei jeder Problemlage neu beantwortet werden. D. W. Winnicott hat das Konzept der «therapeutischen Konsultation» entworfen, das sich zwischen Elternberatung und Einzelbehandlung hin- und herbewegt und auf eine Problemlösung in wenigen Sitzungen fokussiert. Der Vortrag geht der Weiterentwicklung dieses Ansatzes durch Gérard Bléandonu nach und versucht, seine Wirksamkeit in der beraterisch-psychotherapeutischen Praxis aufzuzeigen.

    Beat Manz

  • Literatur
    • Asen, E., & Fonagy, P. (2023). Mentalisieren in der systemischen Praxis. Eine Einführung in die mentalisierungsinspirierte systemische Therapie. Vertrauen gewinnen und Blockaden lösen. Heidelberg: Carl Auer.
    • Bevington, D. (2023). Epistemisches Vertrauen in Organisationen, in der Supervision und bei der Arbeit mit Teams. In P. Fonagy, & T. Nolte (Hrsg.), Epistemisches Vertrauen. Vom Konzept zur Anwendung in Psychotherapie und psychosozialen Arbeitsfeldern. (S.410-435). Stuttgart: Klett Cotta.
    • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.). (2016). Väterreport 2016: Vater sein in Deutschland heute.
    • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.). (2018). Väterreport 2018: Vater sein in Deutschland heute. (3. aktualisierte). https://www.bmfsfj.de/blob/127268/2098ed4343ad836b2f0534146ce59028/vaet…- 2018-data.pdf [Abgerufen am 11.02.2024]
    • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.).  (2023). Väterreport 2023. Entwicklungen und Daten zur Vielfalt der Väter in Deutschland.
    • Henter, M., & Asen, E. (i. E.). Arbeiten im familiären Kontext – von der Mentalisierungstheorie beeinflusste systemische Zusammenarbeit mit Eltern. In P.-C. Link, N. Behringer, A. Turner, T. F. Kreuzer, & N.-H. Schwarzer (Hrsg.), Mentalisierungsbasierte Inklusions- und Sonderpädagogik. Bildungsraum Schule. Göttingen: V&R.
    • Kreuzer, T.F. (2020).  Ermutigung als Form der Kooperation in der Elternarbeit. In S. G. Huber (Hrsg.), Jahrbuch Schulleitung 2020. Impulse aus Wissenschaft und Praxis (S. 320-332). Köln: Wolters Kluwer Deutschland.
    • Seiffge-Krenke, I., & Posselt, M. (2021). Belastende Lebensereignisse vor und während der Therapie im Kontext anderer Moderatoren der Veränderung. Psychotherapeut, 66, 332-343.

Psychoanalytisch fundierte Reflexion in der Hochschullehre (Panel)

Das Panel nimmt Bezug zum reflexionsbezogenen Professionalisierungsdiskurs der Erziehungswissenschaft (inner- und außerschulisch), in dessen Zentrum sich in den letzten 30 Jahren zunehmend ein Interesse an Fallkasuistik und Selbstreflexion gesetzt hat (Kratz, 2022; Kratz, & Zimmermann, 2024). Was lange Zeit noch als Kernelement psychoanalytisch-pädagogischer Professionalisierung galt, ist heute in fast allen subdisziplinären Strängen des Diskurses gefragt. Zwar liegen auf dieser breiten Grundlage inzwischen schon zahlreiche hochschuldidaktische Konkretisierungen fallkasuistischer Lehre vor (vgl. Fabel-Lamla, 2024), jedoch mangelt es an machtsensiblen Konzepten, die bspw. Fragen der Deutungshoheit und Praktiken der Humandifferenzierung im Deutungsprozess explizit thematisieren. Vor dieser Kulisse werden im Panel drei in ihrem professionalisierungsbezogenen Anliegen ähnliche, in der konkreten Ausgestaltung jedoch zugleich unterschiedliche aktuelle Lehrangebote für angehende Lehrkräfte und Rehabilitationspädagog:innen in ihrer Anlage vorgestellt und kritisch reflektiert.

David Zimmermann, Lara Spiegler, Humboldt-Universität zu Berlin, Marian Kratz, RPTU, Standort Landau

  • Beitrag 1. Lara Spiegler respektive das im Fokus stehende Lehrangebot entwirft Szenisches Verstehen (Lorenzer) als Suchstrategie einer Kasuistik, die Fallkonstellationen auch mit Blick auf eigene affektive Verwicklungen zu verstehen sucht. Durch die Entschlüsselung latenter Dynamiken in Fallbeispielen werden Studierende, so die Hoffnung, für die Komplexität pädagogischer Situationen sensibilisiert. Nicht nur soll so die Bedeutung eines Sich-Einlassens auf die Verstrickungen, die pädagogische Beziehungen bereithalten, für ein professionelles Fallverstehen aufgezeigt werden. Auch sollen auf diese Weise die unheilvollen Verlockungen machtvoller Durchsetzungspraktiken in der pädagogischen Situation zum Zweck eigener Affektregulation nachspürend erlebbar werden.

    Lara Spiegler

  • Beitrag 2. Marian Kratz legt eine «Erzählende Didaktik» (Walter) und «Erfahrungsbasierte Theorieaneignung» (Hierdeis) psychoanalytisch erinnerungstheoretisch (Quindeau) und erzähltheortisch (Strau) aus, mit dem disziplinpolitischen Ziel, der Psychoanalytischen Fallgeschichte einen festen Platz im Feld der fallkasuistischen Lehre zu sichern. Das Thema Macht wird dabei u. a. über Halbswachs (Kollektives Gedächtnis) eingebunden, indem zur Diskussion gestellt wird, wie machtvoll bereits Erinnerungs- und Erzählprozesse gesellschaftlich gesteuert werden (Halbwachs).

    Marian Kratz

  • Beitrag 3. David Zimmermann orientiert sich an einem hochschulischen Milieu, das der Institutionellen Pädagogik (Oury) entlehnt ist. Im Fokus steht deshalb weniger das konkrete Fallverstehen, sondern die Wirkung des Gruppenprozesses und der (selbst- und gruppenreflexiven) Auseinandersetzungen, die sich im Kontext des weitgehend selbstbestimmten Bildungsraumes darin entfalten.

    David Zimmermann

Der «Psychagogik-Lehrgang» an der Universität Wien. Oder: Soll psychoanalytisches Denken in die schulpädagogische Arbeit einfließen, bedarf es nicht nur eines Theorieseminars samt Schnupperkurs (Panel)

In Wien steht der Begriff «Psychagog’in» für Lehrer’innen mit einer psychoanalytisch-pädagogischen Weiterbildung, die sie speziell dafür qualifiziert, im Kontext von Schule sowohl mit Schüler’innen, die mit erheblichen emotionalen und sozialen Problemen zu kämpfen haben, als auch mit deren schulischem und familiärem Umfeld gezielt zu arbeiten.  Diese Weiterbildung wird seit 2010 in Gestalt eines dreijährigen Universitätslehrgangs mit Master-Abschluss am Postgraduate Center der Universität Wien angeboten. Die Beiträge des Panels geben Einblick in die Lehr-Lern-Prozesse, die sich als Professionalisierungsprozesse dadurch auszeichnen, dass die Aneignung von Theorie in wiederkehrender Weise eng mit der Bearbeitung von Praxiserfahrungen und der Auseinandersetzung mit den psychischen Strukturen der Teilnehmer’innen verknüpft werden. Dafür erweist sich eine klare curriculare Struktur des Lehrgangs sowie ein hohes Maß an Konsistenz und Verständigung innerhalb der Gruppe der Lehrenden als wesentlich.

Wilfried Datler, Margit Datler, Anita Schedl, Irmtraud Sengschmied, Universität Wien

  • Zur Einführung: Der curriculare Aufbau des «Psychagogik-Lehrgangs» an der Universität Wien. Einführung in den Aufbau des «Psychagogik-Lehrgangs» und Rahmenbedingungen.

    Wilfried Datler

  • Interesse, Überraschung und Widerstand: Lehrer’innen begegnen erstmals dem psychoanalytischen Denken – eine veritable Herausforderung für Lehrende und Lernende an der Universität. Im ersten Semester des Lehrgangs begegnen die teilnehmenden Lehrer’innen in mehreren Veranstaltungen wesentlichen Aspekten des psychoanalytischen Denkens. Die Intensität dieser Begegnung weckt unterschiedliche Emotionen, die unter anderem die Berücksichtigung und Bearbeitung von Widerständen nötig macht.

    Anita Schedl

  • Die Bearbeitung von Praxiserfahrungen im Kasuistik-Seminar, in der Work Discussion und in der Master-Arbeit: Multiperspektivische Zugänge zum psychoanalytisch-pädagogischen Professionalisierungsprozess einer Lehrgangsteilnehmerin. In diesem Beitrag wird unter Bezugnahme auf den Entwicklungsprozess einer Lehrgangsteilnehmerin der Frage nachgegangen, wie die Lehr-Lern-Prozesse in unterschiedlichen Modulen einander stützen und anregen – und der realitätsnahe sowie selbstkritische Blick auf das Erarbeitete nicht verlorengeht. Dabei kommen unterschiedliche Perspektiven zum Tragen (das Raten von Seminararbeiten, Gespräche mit der Lehrgangsteilnehmerin, Ausschnitte aus der Masterarbeit).

    Wilfried Datler, Margit Datler und Irmtraud Sengschmied

Mentalisierungsbasierte Pädagogik und Möglichkeiten ihrer Umsetzung (Panel)

Das Panel widmet sich vertiefend der Frage, was Mentalisierung in der Pädagogik ist und wie sie gelehrt werden kann. Damit einhergehend wird das Curriculum «Mentalisierungstraining für pädagogische Fachkräfte und Studierende» vorgestellt sowie erste Evaluationsergebnisse präsentiert. Im Anschluss daran wird ein kurzer Ausblick auf aktuelle und zukünftige Implementationsprojekte gegeben.

Noëlle Behringer, Stephan Gingelmaier, Melanie Henter, Holger Kirsch, Tillmann F. Kreuzer, Robert Langnickel, Pierre-Carl Link, Lucia Maier, Tobias Nolte, Nicola-Hans Schwarzer, Agnes Turner

  • Netzwerk Mentalisierungsbasierte Pädagogik: Rückblick und Ausblick. Das Netzwerk MentEd.eu stellt seine Arbeit der letzten 10 Jahre vor. Bisherige, aktuelle und zukünftige Projekte werden präsentiert. Projektinhalte – vor allem in Bezug zum Curriculum «Mentalisierungstraining für pädagogische Fachkräfte und Studierende» – werden im zugehörigen Panel vertiefend vorgestellt.

    Kommissionssitzung Psychoanalytische Pädagogik und Kommissionssitzung AGPPP

Anmeldung

Der Anmeldelink wird demnächst aufgeschaltet. 

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