Psychomotoriktherapie, sozial-emotionale Kompetenzen: Wirksamkeit und Interventionen, Forschungskolloquium, online

Kategorie Event

Vorgestellt werden Studienergebnisse zur Wirksamkeit der Psychomotoriktherapie (PMT) für die Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen (SEK) und Reduktion herausfordernden Verhaltens und zu relevanten PMT-Interventionen.

Referierende

Iris Bräuninger, Dr. rer. soc., HfH und Patrizia Röösli, MSc, HfH 

Abstract

Wirksamkeitsbasierte Nachweise sind für die Legitimation von Therapieangeboten zentral (Gesundheitsforum Schweiz, 2019). In der Psychomotoriktherapie (PMT) werden mehr und mehr Kinder mit sozial emotionalen Bedürfnissen angemeldet (Vetter, 2013). Rund 60% der Psychomotoriktherapeut:innen arbeiten mit dieser Indikation (Widmer & Bräuninger, 2020) basierend auf der Annahme, dass sozial-emotionale Kompetenzen (SEK) durch Bewegung gefördert werden (Zimmer, Braun, & Rolfes, 2020). Das schulische Umfeld bietet hierfür den idealen Rahmen, da Schule allen Kindern zugänglich ist (Beelmann & Raabe, 2009) und sozial-emotionale Probleme im Klassenzimmer sichtbar werden (Tröster & Reineke, 2007). Erste Studien unterstützen die Annahme, dass PMT die SEK fördern kann (Amft, Boveland, Hensler Häberlin, & Ueli Stauffer, 2013; Esposito et al., 2016; Frazão, Santos, & Lebre, 2021; Moschos & Pollatou, 2022; Ruploh, Martzy, Bischoff, Matschulat, & Zimmer, 2013; Widmer, Maier, & Hövel, 2022). Forschung, welche die ursächliche Wirkung von PMT-Interventionen auf SEK mittels einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) prüft, gibt es bislang kaum.

Folgende Fragestellungen wurde in dieser Mixed-Methods Studie mit RCT und Vor-, Nach-Test Design untersucht:

  1. Kann PMT bei Primarschulkindern mit Förderbedarf der sozial-emotionalen Kompetenzen verbessern und Verhaltensauffälligkeiten reduzieren?
  2. Welche PMT-Interventionen kommen in der Förderung der SEK zum Einsatz? 

An der Studie wurden vier Kinder von der Datenanalyse ausgeschlossen. Von den 28 Kindern nahmen 15 an der IG und 13 an der WG teil. Im Vor- und Nachtest füllten alle Kinder die funktionale sozial-emotionale Kompetenzskala (IDS-2 SEK) (Grob & Hagmann-von Arx, 2018) und ihre Eltern die Child Behavior Checklist (CBCL / 6-18R) (Döpfner, Achenbach, Plück, Kinnen, & Plück, 2014) aus. Zur Erfassung der PMT-Interventionen füllten die fünf teilnehmenden Therapeutinnen die PMT-Interventionscheckliste (PMT-ICL) nach jeder Therapiestunde aus. Die Ergebnisse der IG und WG der IDS-2 SEK und des CBCL wurden im Vortest und im Nachtest miteinander verglichen. Die 157 ausgefüllten PMT-Interventionschecklisten gaben Aufschluss über PMT-Interventionen, welche bei der Förderung der SEK zum Einsatz kamen. Die Ergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.

Anmeldung

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Im Forschungskolloquium werden aktuelle Ergebnisse aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten der HfH vorgestellt und diskutiert. Das Kolloquium findet in der Regel einmal monatlich dienstags oder donnerstags am Abend statt und ist für alle an der Hochschule Tätigen, für Studierende und Fachleute aus der Praxis offen. 

Eine Veranstaltung des Zentrums Forschung und Entwicklung.