Sprachrichtung beim Dolmetschen, Forschungskolloquium (online)
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Abstract
In den Dolmetschwissenschaften wird der Begriff der Sprachrichtung verwendet, um das Dolmetschen aus der Erstsprache (L1) in eine Zweitsprache (L2) oder umgekehrt zu beschreiben. Beim Dolmetschen von gesprochenen Sprachen wird argumentiert, dass eine qualitative Verdolmetschung nur dann möglich ist, wenn von einer L2 in eine L1 gedolmetscht wird. Ausserdem haben Dolmetscher*innen für Lautsprachen berichtet, dass sie es vorziehen, von ihrer L2 in ihre L1 zu dolmetschen. Im Gegensatz dazu berichten Gebärdensprachdolmetscher*innen, dass sie es vorziehen, von ihrer L1 (Lautsprache) in ihre L2 (Gebärdensprache) zu arbeiten.
Ziel dieser Studie war es möglichen Gründen für diese Präferenz von Gebärdensprachdolmetscher*innen nachzugehen. Dafür haben wir 20 erfahrene Gebärdensprachdolmetscher*innen in den USA und in der Schweiz interviewt. Die Daten weisen auf vier Faktoren hin, die einen Einfluss auf die Sprachrichtung haben können: (a) Sprachmodalität, (b) Selbstkontrolle, (c) gehörlose Kunden*innen und (d) psychologischer Faktoren. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Ausbildung von Gebärdensprachdolmetscher*innen diskutiert.
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Im Forschungskolloquium werden aktuelle Ergebnisse aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten der HfH vorgestellt und diskutiert. Das Kolloquium findet in der Regel einmal monatlich dienstags oder donnerstags am Abend statt und ist für alle an der Hochschule Tätigen, für Studierende und Fachleute aus der Praxis offen.
Eine Veranstaltung des Zentrums Forschung und Entwicklung.