«Die HfH ist eine Erfolgsgeschichte»

100 Jahre HfH

2024 feiert die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) ihr 100-jähriges Jubiläum. Sebastian Brändli, Historiker und ehemaliger Präsident des HfH-Hochschulrates, hat die Festschrift dazu verfasst. Sie umfasst die prägenden Personen, wichtigsten Meilensteine und macht deutlich, dass Bildung für Alle schon immer das Leitmotiv der Institution war. Die Buchvernissage bildete den Auftakt des HfH-Jubiläumsjahres.

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Barbara Fäh Titel Prof. Dr.

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Rektorin

Wie alles begann. Zum Interview hat Dr. Sebastian Brändli eine abgenutzte Mappe mit Briefen aus den Jahren um 1920 mitgebracht. Es ist die Gründungszeit des Heilpädagogischen Seminars (HPS). In den Korrespondenzen ist nachzulesen, wie das Seminar entworfen und umgesetzt wurde. Brändli hat sie in den letzten Jahren akribisch analysiert. Der Historiker ist ganz in seinem Element, wenn er die verschiedenen Keyplayer, wie man heute sagen würde, kurz vorstellt und dann die Fäden spinnt, die letztlich im Frühjahr 1924 in den ersten Vorlesungen für heilpädagogische Fachpersonen zusammenliefen. 

Festschrift zum Jubiläum. «Kaum hat eine derartige Schule und Bildungsstätte jemals mit einfacheren Mitteln begonnen. Sie haben mit 3 Tischen, 19 Stühlen, einer Wandtafel, einem Bleistift und einem Stück Kreide angefangen», sagt Brändli und fügt an: «Das ist nicht von mir, sondern sinngemäss von Heinrich Hanselmann, dem ersten Seminarleiter». Es ist eine von vielen Episoden in der Festschrift, welche Sebastian Brändli zum 100-jährigen Jubiläum von HPS und HfH verfasst hat. Im Video-Interview erzählt er über die wichtigsten Meilensteine und skizziert die groben Entwicklungslinien.

Sebastian Brändli im Gespräch mit Dominik Gyseler

Bildung für Alle. Sebastian Brändli ist prädestiniert dafür, diese Geschichte zu erzählen. Er ist nicht nur Historiker, sondern war von 2005 bis 2020 auch Präsident des Hochschulrats der HfH. So ist es nur konsequent, dass er auch die grosse Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum verfasst hat. «Bildung für Alle» heisst sie. Warum? «Weil sich schon das HPS immer dafür eingesetzt hat», sagt er im Rahmen der Vernissage der Festschrift, die den Auftakt zu den verschiedenen Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr macht. Vor hundert Jahren ging es dem HPS darum, allen Kindern einen Zugang zur Bildung zu verschaffen, auch jenen mit einer schweren Behinderung. Heute setzt sich die HfH dafür ein, dass Kinder mit Problemlagen die bestmögliche Bildung erhalten und ihren Platz in der Gesellschaft finden. 

Mission geht weiter. Und wie fällt die Bilanz aus? «Die HfH ist eine Erfolgsgeschichte», ist Brändli überzeugt. Sie sei heute für den Vollzug der nationalen und internationalen Menschenrechte einer maximalen gesellschaftlichen Teilhabe von behinderten Menschen ein einzigartiger und unabdingbarer Mosaikstein. «Die Trägerkantone und die Kantone überhaupt können sich glücklich schätzen, über eine solche Institution zu verfügen», schliesst er seine Rede: «Ich wünsche der HfH mindestens weitere 100 Jahre, um an dieser Mission zu arbeiten.»

Prof. Dr. Barbara Fäh begrüsste die zahlreich erschienenen Gäste. Die Vernissage zur Festschrift war das erste Event-Highlight des Jahres.

Dr. Sebastian Brändli, ehemaliger Präsident des Hochschulrats (2005–2020) und Autor der Festschrift, gewährte einen Einblick in die Anfänge des Heilpädagogischen Seminars (HPS).

Das Publikum: aktuelle und ehemalige Mitarbeitende, Rektoren, Hochschulräte sowie interessierte Personen aus der Hochschullandschaft sowie Politik.

Anschliessend diskutierte Sebastian Brändli mit der HfH-Wissenschaftskommunikation die brennendsten Fragen zur Geschichte des HPS und der HfH. Eine davon war: «Wie würde sich Heinrich Hanselmann in der heutigen Diskussion zu Kleinklassen positionieren?»

Für die musikalische Umrahmung des feierlichen Auftaktes ins Jubiläumsjahr sorgten die beiden ZHdK-Dozenten Christoph Merki (Saxofon) und Rätus Flisch (Bass).

Ehemalige und aktuelle Hochschulrätinnen und -räten: Rita Hauser (SH), Susanne Pauli (SG), Johannes Flury (GR), Barbara Fäh, Olivier Dinichert (AG) und Kurt Rufer (SO) (von links nach rechts).

Barbara Fäh mit den ehemaligen Rektoren Urs Strasser (in der Mitte), Thomas Hagmann (links) sowie dem ehemaligen Departementsleiter Joseph Steppacher (rechts).

Dr. Sebastian Brändli signierte die Festschrift vor Ort.

Die Ausstellung zeigt Szenen aus dem Schulalltag von früher und heute. Sie kann noch bis Ende 2024 an der HfH (2. Stock) besichtigt werden.

Die Vernissage zur HfH-Festschrift «Bildung für Alle» fand am 18. Januar 2024 statt und wurde online übertragen.

Autoren: Steff Aellig, Dr. und Dominik Gyseler, Dr., HfH-Wissenschaftskommunikation (Januar 2024)