Schulische Integration und Schulübergang
Kategorie Projekt
Ausgangslage und Ziele
Für Jugendliche stellt der Übergang von der Primar- auf die Sekundarstufe eine entscheidende Weichenstellung für ihre weitere schulische und auch berufliche Laufbahn dar: Zum einen werden durch die institutionelle Zuweisung auf verschiedene Leistungszüge der Sekundarstufe I die weitere Bildungskarriere und die damit verbundenen sozialen Aufstiegschancen vorgezeichnet. Zum anderen fällt der Übertritt in die häufig als «Sturm-und-Drang»-Phase bezeichnete frühe Adoleszenz, in der ausserschulische Aktivitäten sowie Peers zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Aus sonderpädagogischer Sicht drängt sich die Frage auf, wie erfolgreich Lernende mit besonderem Bildungsbedarf den Übergang von der Primar- auf die Sekundarstufe I bewältigen. Die Relevanz dieser Frage ist vor allem auch auf dem Hintergrund der bildungspolitischen Zielsetzung zu sehen, Lernende mit besonderem Bildungsbedarf vermehrt in der Regelschule zu integrieren. Während Effekte schulischer Integration auf Primarstufe empirisch recht gut abgesichert sind, fehlen diesbezügliche Befunde auf der Sekundarstufe I weitgehend.
Auf diesem Hintergrund ist die allgemeine Zielsetzung des Forschungsprojekts zu sehen: Im Zentrum steht die Frage, wie gut Lernende, die während Primarschule in Regelklassen integriert waren und Schulleistungsschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten aufwiesen, auf der Sekundarstufe I schulisch integriert sind.
Projektleitung
Martin Venetz
Ehemaliger Leiter Zentrum Forschung und Entwicklung
Fakten
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Dauer09.201107.2015
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Projektnummer
1_11.1
Projektteam
- Mireille Audeoud
- Carmen L. A. Zurbriggen
Publikationen
- (2018).The quality of experience of students with and without special educational needs in everyday life and when relating to peers.European Journal of Special Needs Education,33(2),205–220.
- (2017).Der Einfluss früherer und gegenwärtiger Peer-Erfahrungen in der Schulklasse auf die Wahrnehmung von sozialer Unterstützung.Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie,49(2),63–72.
- (2016).Schulische Integration effizient erfassen.In S. Hüttche, & M. T. Wicki (Hrsg.),Forschung für die Praxis. 15 Jahre Forschung und Entwicklung 2001-2016(S. 30–31).Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik.
- (2016).Intensity bias oder rosy view? Zur Diskrepanz habituell und aktuell berichtetem emotionalen Erleben im Unterricht.Empirische Pädagogik,30(1),27–42.
- (2016).Soziale Partizipation und aktuelles Erleben im Unterricht.Empirische Pädagogik,30(1),98–112.
- (2016).Schulklasseneffekte. Schülerinnen und Schüler zwischen komparativen und normativen Einflüssen.(1. Auflage).Springer VS.
- (2015).Intensive longitudinal methods – ihre Eignung für die sonderpädagogische Forschung sowie exemplarische Anwendungsmöglichkeiten.Empirische Sonderpädagogik,7(3),194–205.
- (2015).Faktorenanalyse.In K. Koch, & S. Ellinger (Hrsg.),Empirische Forschungsmethoden in der Heil- und Sonderpädagogik(S. 187–193).Hogrefe.
- (2015).Schulische Integration und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf.Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete,84(1),57–59.
- (2014).Sozio-emotionale Probleme in der Adoleszenz.Heilpädagogik aktuell,(12),Artikel 6.
- (2014).Integriert während der Primarschule – und dann?Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik,20(5),38–44.
- (2014).Entwicklung und erste Validierung einer Kurzversion des „Fragebogens zur Erfassung von Dimensionen der Integration von Schülern (FDI 4–6)“ von Haeberlin, Moser, Bless und Klaghofer.Empirische Sonderpädagogik,6(2),99–113.
- (2012).Kinder mit besonderem Förderbedarf in Regelklassen: Wie erleben sie den Unterricht?Schulblatt Thurgau,54(1),8–9.
- (2011).Schulische Integration und Schulübergang. Entwicklungschulbezogener Selbstbilder und des emotionalen Erlebens von Lernenden mit besonderem Förderbedarf nach dem Übertritt in die Sekundarstufe I: Projektbeschreibung.Zürich: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik.