«Was kann Gebärdensprache und Gehörlosenforschung der Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft beitragen?» – Kongressrückblick von Prof. Patricia Hermann-Shores

Unser Service

Das Research Center for Multilingualism am Institut für Linguistik der Hungarian Academy of Sciences führte am 13. und 14. November 2019 die internationale Konferenz «What can Sign Language and Deaf research add to science, art and society?» durch.

Kontakt

Wortmarke HfH

Hochschulkommunikation

Tel. (weitere)
E-Mail
hfhnews [at] hfh.ch

Die Konferenz in Budapest basierte auf der Entwicklung von «Language-E-Chance»: language school, bilinguale Erziehung von Gehörlosen, innovative und über Sprache nutzbare Methoden und Werkzeuge (Projekt-Nr.: SZ-007/2016) und basierte auf der Entwicklung einer Kommunikationsdienstleistung-Plattform, die für Personen mit Hörbeeinträchtigung oder Sehbehinderung zugänglich ist (Projekt-Nr.: EFOP-1.1.5-17-0006).

Prof. Patricia Hermann- Shores, Ed.M. (HfH Zürich) hielt am ersten Konferenztag eine der Eröffnungsreden. Weitere Gastreferenten waren Prof. Gàbor Proszeky, Leiter des Research Institute for Linguistics, Dr. Csilla Bartha, Leiterin des Research Centre for Multilingualism und Vorsitzende der Konferenz, Dr. Adam Kosa, europäisches Parlamentsmitglied Ungarn (repräsentierend), Dr. Kristin Snoddon, ausserordentliche Professorin an der Ryerson University (Toronto, Kanada), Prof. Gladys Tang, Leiterin des Centre of Sign Linguistics and Deaf Studies an der Chinesischen Universität in Hong Kong und Dr. Andrea Lackner vom Institut für Sprachwissenschaften an der Universität Graz.

Die Konferenz wurde im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des Act CXXXV (2009) zur ungarischen Gebärdensprache und zum Gebrauch der ungarischen Gebärdensprache organisiert. Dr. Csilla Bartha wünschte sich, dass die wissenschaftlichen Präsentationen und Programme an dieser Jubiläumsveranstaltung einen Fokus auf Neuinterpretationen von sich verändernden Blickwinkeln, Akteuren, Rollen und Grenzen legen und betonte den Bedarf und das Potential von kritischer Selbstreflexion.

Hermann-Shores präsentierte ihre vergangenen Arbeiten zum Thema Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen Gebärdensprachtrainings unter Berücksichtigung von CEFR GERS1 in der Schweiz (AGSA/FAGS2). Sie stellte auch das vorgängige Projekt Nr. 4_15 (2011-2012, GER Gemeinsames Gebärdensprachen-Vorprojekt mit dem methodischen Vorgehen und Ergebnisse zum SNF -Projekt Nr. 4_15.1 von HfH und ZHAW (2015-2018) Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Gebärdensprachen: Empirie-basierte Grundlagen für grammatische, pragmatische und soziolinguistische Deskriptoren in Deutschschweizer Gebärdensprache vor. Der Transfer und die Implementation in die Ausbildung zur Gebärdensprachausbilder*in wurden diskutiert.

Die Ergebnisse dieser Konferenz gaben den Teilnehmenden und den Vortragenden die Gelegenheit, sich in Diskurse und Konnektivitäten verschiedener Perspektiven und Praktiken zu vertiefen. Das Netzwerk von Theorie und Praxis mit ihren Untersuchungen und Anwendungen umfasste soziokulturelle, linguistische und konzeptuelle Vielfalt, empirische Beweise und regionales Wissen verschiedener Interessensgruppen.

Die Konferenzbeiträge wurden in zwei Lautsprachen (Ungarisch und Englisch), eine Gebärdensprache (Ungarische Gebärdensprache) und Internationale Gebärden übersetzt.

Legende:

  • 1:CEFR (Common European Framework of Reference): Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen ist ein Konzept für Fremdsprachlernende (Sprachanwendung und Sprachkompetenz)
  • 2AGSA/FAGS: Ausbildung für Gebärdensprachausbilder*innen in der Deutschschweiz SNF: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung 

Autorin: Patricia Hermann-Shores, Ed.M., Prof., Dozentin, HfH

HfHnews März 2020

Feedback

hfhnews [at] hfh.ch (E-Mail an die HfHnews)

Haben Sie Themenvorschläge oder andere Anmerkungen? Schreiben Sie eine Nachricht an die Redaktion

Fakten

  • Erscheinungsweise ca. sechs Mal jährlich
  • Inhalt Hausmitteilungen der HfH
  • Adressaten Mitarbeitende, Studierende, Hochschulrat und Interessierte
  • Verantwortlich Prof. Dr. Barbara Fäh, Rektorin der HfH
  • Redaktion Sabrina Demergi, MSc Sabine Hüttche