Psychomotoriktherapie
Kategorie Institutsthema
Die Psychomotoriktherapieausbildung in der Deutschschweiz feierte 2022 ihren 50. Geburtstag. Dies war ein geeigneter Zeitpunkt, um einen Blick zurück auf das letzte halbe Jahrhundert und einen Blick in die Zukunft der Psychomotoriktherapieausbildung zu werfen.
Psychomotoriktherapeut:innen leisten jährlich fachlich wertvolle Arbeit. Sie unterstützen Kinder und Jugendliche im Bereich der sozio-emotionalen Entwicklung, des Bewegungsverhaltens und der Stärkung des Selbstvertrauens. Kreative Medien wie Spiel und Bewegung bilden dabei relevante Erfahrungs- und Interaktionsmedien. Allein in der Stadt Zürich besuchen über 1200 Kinder pro Jahr die Psychomotoriktherapie. Die HfH bietet seit Herbst 2023 neben dem Bachelorstudiengang den konsekutiven Masterstudiengang in Psychomotoriktherapie.
Rückblick
Seit 50 Jahren wird die Ausbildung in Psychomotoriktherapie an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) und zuvor am Heilpädagogischen Seminar (HPS) in Zürich angeboten. Die HfH ist die einzige Ausbildungsstätte in der Deutschschweiz und arbeitet eng mit der HES-SO (Haute école spécialisée suisse occidentale) in Genf, der Psychomotoriktherapieausbildung in der französischsprachigen Schweiz, zusammen.
- Die Zusammenstellung der Meilensteine von 1972 bis 2022 gibt einen Überblick in die Entstehung und Entwicklung der Psychomotoriktherapieausbildung in der Deutschschweiz. Zu den Meilensteinen
- Vor über 50 Jahren reiste Suzanne Naville ans Heilpädagogische Seminar nach Zürich, um den damaligen Rektor von der Psychomotorik zu überzeugen. Im Gepäck hatte sie drei Erfolgsrezepte, welche bis heute aktuell sind. Das exklusive Interview mit Suzanne Naville «Wie die Psychomotoriktherapie ans HPS nach Zürich kam»
- In den letzten 25 Jahren wurde der Studiengang Psychomotoriktherapie in Zürich wissenschaftlich verankert, interdisziplinär aufgestellt und inklusiv ausgerichtet. Das Interview mit Martin Vetter «Von der Person zur Profession»
Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2022
Im Jubiläumsjahr fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, wie zwei Talks und ein Begegnungstag im Herbst. Lesen Sie mehr in den Nachberichten.
- Die Auftaktveranstaltung «50 Jahre Psychomotoriktherapie – ein Fachgebiet in Bewegung» fand am 9. Februar 2022 statt. Zum Talk wurden Myrtha Häusler (Senior Lecturer, HfH), Prof. Dr. med. Oskar Jenni (Kinderspital Zürich) und Kathrin Meyer (Schulleiterin PS Embrach) eingeladen. Zum Nachbericht «Die Komplexität der Fälle hat stark zugenommen»
- Körper, Kognition und Emotion sind eng miteinander verflochten. Dies zeigte die Tagung «Sozio-emotionale Kompetenzen stärken durch Psychomotoriktherapie» im Mai 2022. Zum Tagungsrückblick «Psychomotoriktherapie vermindert Verhaltensprobleme»
- Es gibt sie, die Belege zur Wirksamkeit der Psychomotoriktherapie. Doch es braucht mehr Forschung, zeigte der Talk im September 2022. Eine entscheidende Rolle könnten zukünftig kontrollierte Einzelfallstudien spielen. Zum Nachbericht «Wie wirksam ist die Psychomotoriktherapie?»
- Der stimmungsvolle Tag für ehemalige und aktuelle Studierende, Dozierende und Lehrbeauftragte der Psychomotoriktherapie im Oktober 2022 war ein Highlight des Jubiläumsjahres. Zum Nachbericht «Bewegte Begegnungen zum fünfzigjährigen Jubiläum der Psychomotoriktherapie»
Reportagen
Zusätzlich zu den Veranstaltungen entstanden zwei spannenden Reportagen, welche einen Einblick in praxisnahe Forschungsprojekte der Psychomotoriktherapie an der HfH geben. Aufbereitet von der Wissenschaftskommunikation.
- Manchen Kindergartenkindern fehlen grundlegende kommunikative Fähigkeiten, um sich im Alltag zurechtzufinden. Mit dem neu entwickelten Förderkonzept SPRINT soll dies geändert werden. Es setzt auf Bewegung und Alltagsnähe. Zur Reportage «SPRINT: Mehrsprachige Kinder zur Kommunikation bewegen»
- Im Konzept BEKOM entwickeln kleine Kinder ihre Kommunikation und Motorik durch Spielen und Entdecken. Videos unterstützen bei der spezifischen Sprachförderung. Zur Reportage «Es ist viel mehr als nur draussen spielen»