Mentalisieren in Curricula verankert: Erfolgreicher Abschluss des Movetia-Projekts

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Das Projekt zum Thema Mentalisierungsbasierte Pädagogik wurde von Movetia gefördert und trug zur erfolgreichen Verankerung des Mentalisierungskonzepts an drei Pädagogischen Hochschulen bei.

Ein Einblick in das Atelier der Künstlerin «Marion Walther». Copyright: Marion Walther

Kontakt

Pierre-Carl Link Titel Prof.

Funktion

Professor für Erziehung und Bildung im Feld sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung

Projekt. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt zum Thema Mentalisierungsbasierte Pädagogik (Februar 2022 bis Dezember 2022), konnte durch die Förderung von Movetia ab Oktober 2022 bis Oktober 2024 das Hauptprojekt «MentEd.ch – Bringing mentalisation-based education to Switzerland» (Movetia-Projektnr.: 022-1-CH01-IP-0046) durchgeführt werden. Das Projekt bis Ende 2024 weitergeführt. Folgende drei Learnings sind hervorzuheben:

  • Es fanden gemeinsame Lehr-, Lern- und Trainingsaktivitäten statt, welche zu einem angeregten Austausch beitrugen und auf diese Weise (international) Brücken bilden konnten.
  • Durch gemeinsame Forschungsanstrengungen konnten bereits einige Publikationen veröffentlicht werden. Es handelt sich dabei u. a. um Open-Access-Publikationen, welche für alle kostenlos zugänglich sind.
  • Das Mentalisierungskonzepts konnte an einigen Pädagogischen Hochschulen in den Curricula der Studiengänge verankert werden.

Verankerung im vierfachen Leistungsauftrag. Das Mentalisierungskonzept konnte bereits an einigen Pädagogischen Hochschulen im Curriculum verankert werden. Ein Erfolg!

  • An der PHZH, der PH Luzern und an der HfH konnte das Mentalisieren im Curriculum der Studiengänge Master Schulische Heilpädagogik, Bachelor Psychomotoriktherapie und Master Sek I verankert werden, sodass es ein Bestandteil der Lehre in der Deutschschweiz bleibt, unabhängig von der Förderung durch Movetia.
  • Im Wahlbereich des Studiengangs Master Schulische Heilpädagogik können zwei Wahlmodule zum Thema Mentalisieren angeboten werden, sowie im Bereich der Wahlpflichtmodule (Heilpädagogik im Bereich sozial-emotionale Entwicklung und Verhalten 1 und 2).
  • Neue Kooperationen und Netzwerke sind geknüpft, im Rahmen des vierfachen Leistungsauftrags wird die Zuammenarbeit weitergeführt. So beispielsweise im CAS Brennpunkt Verhalten der PH Luzern.

Lehrfilme. Zur Unterstützung des Mentalisierungstrainings für pädagogische Fachkräfte wurden sechs kurze Lehrfilme und ein Evaluationsfilm produziert. Zur Website

Brücken bauen. Ein für die Bedarfe des Schweizer Bildungssystems adaptiertes Mentalisierungstraining konnte dank Movetia erfolgreich durchgeführt und wissenschaftlich evaluiert werden. Daran nahmen im März 2024 Studierende des Masterstudiengangs Schulische Heilpädagogik der HfH, der PH Luzern und der PH Zürich teil sowie Studierende des Bachelorstudiengangs Psychomotoriktherapie der HfH, Studierende der Sozialen Arbeit der Evangelischen Hochschule Darmstadt, Sonderpädagogikstudierende der PH Ludwigsburg und PH Freiburg teil. Zur Reportage

Studienergebnisse. Die Studie liefert Hinweise hinsichtlich der Wirksamkeit des Mentalisierungstrainings. Zusammenfassend lässt sich sagen: Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten sich innerhalb der Treatmentgruppe (Teilnehmende am Mentalisierungstraining Schweiz) signifikante Zunahmen im Hinblick auf die Komplexität von mentalisierenden Zuschreibungen und epistemischem Vertrauen. Das Training hatte keinen Einfluss auf das Gesundheitserleben der teilnehmenden Personen. Die Ergebnisse der Begleitstudie befinden sich derzeit im Publikationsprozess.

Tagung. Im September 2024 fand die Abschlusstagung im Rahmen der Veranstaltung «Having Teachers in Mind» – Können Schule und Lehrer:innenbildung ‹freudlos› sein?» statt. Zum Tagungsrückblick

Unterstützung. Die Abschlusstagung wurde freundlicherweise von der Aebli-Näf-Stiftung (Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in der Schweiz), von der Arbeitsgemeinschaft Psychodynamischer Professorinnen und Professoren (AGPPP), der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE), der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie, AG Psychoanalytische Pädagogik (GfpS) sowie dem Verein MentEd unterstützt. Herzlichen Dank.

Ausblick. Aus dem Projekt ist mittlerweile der Verein MentEd – Internationales Netzwerk Soziales Lernen, Beziehung und Mentalisieren e. V., hervorgegangen, der die Arbeit auf Basis von Mitgliedsbeiträgen und Spenden auch unabhängig von einer Förderung weiterführen kann, so dass eine kontinuierliche Weiterarbeit des gesamten Projektteams gewährleistet ist. Bei künftigen Anträgen kann der Verein so als flexibler Kooperationspartner oder als externer Ansprechpartner fungieren. Ein Folgeprojekt an der HfH ist ab 2025 geplant.