Welt-Braille-Tag – Sechs Richtige!
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Seit fast 200 Jahren ist die Brailleschrift ein Symbol für Teilhabe und Bildung für Menschen mit Blindheit und hochgradiger Sehbehinderung. Daran wird jährlich am 4. Januar erinnert. Das Datum ist gleichzeitig der Geburtstag von Louis Braille, der 1825 – mit nur 16 Jahren – die Brailleschrift als Schüler am Pariser Blindeninstitut erfand.
Die taktile Punktschrift ist eine weltweite Erfolgsgeschichte. Zur Verbreitung beigetragen hat die Einfachheit des Systems. Dazu erkannte Louis Braille sehr früh, dass sich Punkte deutlich besser ertasten lassen als beispielsweise Reliefschriften.
Brailles Erfindung ist ein sehr einfach wirkendes, genial durchdachtes alphabetisches System. Es setzt sich zusammen aus Einzelzeichen, gebildet durch erhabene Punkte in verschiedener Anzahl und Kombination in einem 6 Punkte-Grundraster.
Forschungsprojekt an der HfH
Die Brailleschrift hat auch in Zeiten der Digitalisierung nicht an Bedeutung verloren. Das geht aus dem Forschungsprojekt «Zukunft der Brailleschrift (ZuBra)» (2015–2018) der HfH Zürich und der PH Heidelberg hervor. In dem Projekt wurde die Bedeutung von Brailleschrift und von Computern, Tablets, Smartphones in Kombination mit assistiven Technologien sowie E-Books für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen erforscht.
In einer Befragung von 819 Braille-Nutzerinnen und -Nutzern stimmten 90% der Aussage zu, dass sowohl Brailleschrift als auch assistive Technologien wichtig sind, man nur wissen muss, wie man diese sinnvoll miteinander kombiniert (Hofer, Lang & Schweizer, 2016). Die Ergebnisse der Studie belegen zudem, dass sowohl in Sonderschulen wie auch in integrativen (inklusiven) Schulformen eine vielfältige Nutzung von Braille und Technologien angemessen gefördert wird (Lang, Hofer & Winter 2020).