Zusammenarbeit an Schulen weiterentwickeln
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Ein von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) mitentwickelter Baukasten bietet Materialien, um die Zusammenarbeit an Schulen (ZaS) zu reflektieren und inklusionsorientiert weiterzuentwickeln.
Durch gelingende multiprofessionelle Zusammenarbeit sind Schulen tragfähiger. Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) hat in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) und dem Volksschulamt des Kantons Zürich (VSA) Grundlagen und Materialien für eine inklusionsorientierte und multiprofessionelle Zusammenarbeit an Schulen (ZaS) entwickelt. Alle Materialien können auf der Website Zusammenarbeit an Schulen kostenlos heruntergeladen werden. Das nachfolgende Video zeigt, wie der Baukasten aufgebaut ist und wie er eingesetzt werden kann.
Im kurzen Video erfahren Sie, wie der ZaS-Baukasten genutzt werden kann.
Brigitte Portmann und Meret Stöckli, beide Senior Lecturer im Institut für Professionalisierung und Systementwicklung, vertraten in diesem Kooperationsprojekt die HfH. Meret Stöckli war Teil der Projektleitung und zuständig für die Begleitforschung im Rahmen der Pilotierung des Baukastens mit vier Pilotschulen. Sie sind stolz auf das Resultat, welches durch die gelungene interinstitutionelle Zusammenarbeit und die wertvolle Rückmeldung der Pilotschulen entstanden ist: «Zusammenarbeit ist ein stetes Thema in Schulen. Je besser sie gelingt, umso effektiver können Schule ihre Aufgaben erfüllen. Der Baukasten ZaS bietet konkrete, im Alltag gut umsetzbare Anregungen für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit. Gleichzeitig ist er das Produkt einer intensiven und gelungenen Zusammenarbeit eines gemischten Teams, welches verschiedene Berufsprofile und Kompetenzen in die Entwicklung einbrachte. Die vielen positiven Rückmeldungen, welche wir zum Baukasten ZaS bereits erhalten haben, freuen uns sehr. Ein Teil des Erfolgs des Baukasten ZaS ist sicher die Praxistauglichkeit der Bausteine, die ansprechende grafische Gestaltung und dass alle Materialien kostenlos und frei zugänglich sind.»
Weiterbildung. Möchten Sie eine Einführung in die Arbeit mit dem Baukasten erhalten? Im nächsten Jahr sind zwei Termine geplant. Die Anmeldung erfolgt via Website der PHZH.
- Zusammenarbeit an Schulen: Einführung vom Freitag, 7. Februar 2025, 13.30 bis 16.30 Uhr. Zur Anmeldung
- Zusammenarbeit an Schulen: Einführung vom Freitag, 12. September 2025, 13.30 bis 16.30 Uhr. Zur Anmeldung
Interview. Regula Spirig, PHZH-Dozentin und Co-Projektleiterin, gibt im Kurzinterview Einblicke in das Projekt. Das Interview wurde auf der Website der Pädagogischen Hochschule Zürich veröffentlicht.
Regula Spirig, Sie haben am Projekt ZaS mitgewirkt: Was war das Anliegen? Eine gute Zusammenarbeit wird angesichts von schulischem Ganztagesbetrieb, fächerübergreifenden Themen und inklusionsorientierten Lernangeboten immer entscheidender an Schulen. Die Arbeitsfelder der verschiedenen Berufsgruppen überschneiden sich. Vor diesem Hintergrund ist das Kooperationsprojekt entstanden. Ziel ist es, die multiprofessionelle und inklusionsorientierte Zusammenarbeit an Schulen zu fördern. Dazu haben wir Grundlagen zusammengetragen, Materialien erarbeitet und in Zusammenarbeit mit vier Pilotschulen erprobt und weiterentwickelt. Das Ergebnis ist Arbeitsmaterial, das nun allen Schulen frei zur Verfügung steht.
Was beinhaltet der ZaS-Baukasten konkret? Auf der Website Zusammenarbeit an Schulen können sich Schulen über ZaS informieren und die Materialien herunterladen. Der ZaS-Baukasten besteht aus zwölf Bausteinen, die sich auf drei Fokusebenen verteilen: Schulführung, Schulteam und Mitarbeitende. Jeder Baustein bietet Materialien und Methoden zur Weiterentwicklung bestimmter Aspekte der Zusammenarbeit und Vorlagen für deren Bearbeitung. Dies können zum Beispiel die Themen «Gegenseitiges Vertrauen», «Entscheidungsfindung im Team» oder «Entlastung durch geteilte Verantwortung» sein. ZaS bietet auch eine Vorlage für eine Organisationsanalyse, was die Ausgangslage und Anknüpfungspunkte sichtbar macht.
Das Thema ist sensibel und komplex. Wie kann eine Schule das Material am besten nutzen? Grundsätzlich können die Schulen eigenständig mit dem Baukasten arbeiten. Wir empfehlen, mit der Organisationsanalyse zu beginnen, dann drei bis vier Bausteine auszuwählen, die zu den analysierten Themen passen, und diese dann schwerpunktmässig zu bearbeiten. Falls eine Schule in ihrem Prozess begleitet werden möchte, bieten die HfH und die PH Zürich Weiterbildungen und Dienstleistungen zur Arbeit mit ZaS an. Es lohnt sich, zu Beginn gut abzuklären, warum das Thema Zusammenarbeit für die Schule überhaupt wichtig ist. Und dann einen Baustein über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten, damit man wirklich in die Tiefe gehen kann und Entwicklungen sichtbar werden.
Wird ZaS weiterentwickelt? Wie bei fast allen Themen in der Schule werden wir auch beim ZaS-Baukasten nach Projektende über Weiterentwicklungen nachdenken und gegebenenfalls neue Inhalte auf die Website stellen. Wir durften den ZaS-Baukasten im November bereits an verschiedenen Bezirkstreffen des VSA mit Schulen vorstellen und das Angebot stiess auf reges Interesse. Auch ausserhalb des Kantons Zürich wurde uns bereits Interesse signalisiert. Wir werden alle Anregungen aufnehmen und ZaS sicher auch weiter ausbauen.
Links
- Hochschulmagazin, Nr. 38, Sommer 2023
Kooperation fassbar machen