Detailinformationen
CAS Brailleschrift unterrichten

Kategorie Weiterbildung

Übersicht

  • Einführung

    Am ersten Tag des CAS erhalten Sie einen Kurzüberblick über alle Weiterbildungstage vor Ort, alle Dozierende im CAS und die notwendigen Leistungsnachweise. Dazu erhalten Sie alle Onlinezugänge zu Lernplattformen und barrierefreien Lerntools. Ausserdem steht Zeit zum Kennenlernen der anderen CAS Teilnehmenden und der Lernräume vor Ort und online zur Verfügung. Am Nachmittag erfolgt die erste inhaltliche Einheit zu Brailleschriftsysteme.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens

  • Modul 01: Brailleschriftsysteme

    Sie erhalten eine Einführung in die deutsche Basis- und Vollschrift, Computerbraille und den damit verbundenen Hilfsmitteln wie Tafel & Stichel, Punktschriftmaschine, Braillezeile und Computer. Darüber hinaus erhalten Sie Einblick in die Systematik der Kurzschrift und von Spezialnotationen (z.B. Musiknotenschrift oder Mathematikschriften). Die Einheiten zu Brailleschriftsystemen erstrecken sich vor allem über die erste Hälfte des CAS und sind auf mehrere Tage verteilt. Neben den Einheiten vor Ort beschäftigen Sie sich ebenfalls im Selbststudium mit Übungen zur Brailleschrift.

    Leitung

    Martin Huwyler

    Heilpädagogisches Schul- und Beratungszentrum Sonnenberg Baar

  • Modul 02: Emergent Literacy

    Dieser Block des CAS «Brailleschrift unterrichten» beinhaltet den Aufbau von Emergent Literacy-Kompetenzen, welche primär auf dem Wahrnehmen und Verstehen der Um- und Mitwelt sowie dem Erwerb zugehöriger sprachlicher Fähigkeiten beruhen. Emergent Literacy-Kompetenzen stellen gerade auch für blinde und hochgradig sehbehinderte Kinder zentrale Voraussetzungen des Lesens und Schreibens dar. Dazu gehören auch erste Einsichten in formale Aspekte der Schrift sowie der Erwerb der Phonologischen Bewusstheit. In diesem Block werden parallel zur Darstellung der vielfältigen Inhalte Förder- und Unterstützungsangebote vorgestellt und diskutiert.

    Leitung

    Ursula Hofer, Prof. Dr. em.

    Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich

  • Modul 03: Haptische Wahrnehmungsförderung und Braille-Schriftspracherwerb

    Nach einer intensiven Klärung des Begriffs «Wahrnehmung» wird auf die Entwicklung der haptischen Wahrnehmung fokussiert. Konkrete haptische Wahrnehmungsfähigkeiten und diesbezügliche Taststrategien werden erarbeitet und praxisnah veranschaulicht. Im Mittelpunkt stehen spezifische haptische Anforderungen beim Braillelesen. Diese werden erläutert und in den Kontext des Braille-Schriftspracherwerbs gestellt. Anschliessend findet eine Auseinandersetzung mit Konzepten und Materialien/Medien statt, welche ein Übertrag auf die konkrete Gestaltung von Fördermöglichkeiten darstellt.

    Leitung

    Markus Lang, Prof. Dr.

    Pädagogische Hochschule Heidelberg

  • Modul 04: Access Technologien

    In diesem Schwerpunkt erhalten Sie ein grundlegendes Verständnis für die Arbeit mit Braillezeile und Screenreader, indem Sie unter anderem die Bedienung einer Braillezeile zusammen mit dem Screenreader JAWS praktisch erproben. Sie werden dabei auch für die Voraussetzungen, für die Herausforderungen und für die Probleme beim Einsatz der Hilfsmittel sensibilisiert. Nach der Einheit können Sie Unterrichtsmaterialien besser hinsichtlich der Eignung für den Einsatz mit einer Braillezeile bzw. eines Screenreaders beurteilen. Sie können zudem ein einfaches Arbeitsblatt in Braille konvertieren und für die Nutzung im Unterricht ausdrucken.

    Leitung

    Julien Iriogbe

    Sonderpädagoge und Reha-Fachexperte bei Obvita St. Gallen

  • Modul 05: Braille-Leseflüssigkeit fördern

    Aus der Studie «Zukunft der Brailleschrift» ist bekannt, dass viele Braille Lesende Schwierigkeiten haben, eine hohe Leseflüssigkeit zu erreichen. Durch eine gezielte Förderung und wirksame Methoden ist dies jedoch auch in der Brailleschrift möglich. Im Mittelpunkt dieses Schwerpunktes steht die Frage, wie Automatisierung erreicht werden kann und welche Methoden sich dafür am besten eignen. Dafür erhalten Sie einen Einführung in relevante Theorien und in unterschiedliche Methoden, z.B. wiederholendes Lautlesen, Paired-Reading und Lautlesetandems.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens

  • Modul 06: Lehrmittel und Spiele zur Brailleschrift

    In diesem Schwerpunkt erhalten Sie eine Übersicht über die verfügbaren Braille-Lehrmittel (z.B. Pluspunkt oder Kurzschrift für Alle). Dazu werden Ideen und Methoden für einen kreativen und motivierenden Punktschriftunterricht geteilt. Weiter Informationen folgen.

    Leitung

    Petra Aldridge, Dr.

    Leiterin der AG Brailleschrift beim VBS

    Vivian Aldridge

    BSKDL-Mitglied und Lehrperson bei der Sehbehindertenhilfe Basel (SIBU)

  • Modul 07: Werkstatt taktile Grafiken

    Taktile Grafiken und Modelle sind ein wichtiger Bestandteil der Braille-Förderung. Bei blinden und hochgradig sehbehinderten Kindern muss zuerst Vertrauen in den Tastsinn entwickelt werden und Motivation zur Nutzung der Brailleschrift aufgebaut werden. Aus diesem Grund werden häufig Realgegenstände, Reliefs oder taktile Grafiken in Form von Liniendarstellung angeboten. In der Werkstatt «taktile Grafiken» lernen Sie, wie Sie diese selbst herstellen können. Neben taktilen Zeichnungen, Quellkopien, Tiefziehfolien erhalten Sie auch die Möglichkeit eigene Lehrmittel im 3D-Druck Verfahren herzustellen.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens

  • Modul 08: Brailleschrift und Integration

    Im Kurs wird die Unterstützung von blinden Kindern beim Erlernen der Punktschrift in der Integration behandelt. Dabei werden verschiedene Lernmaterialien betrachtet und Varianten aufgezeigt, wie diese für blinde Kinder organisiert bzw. adaptiert werden können. Auf systemischer Ebene wird darüber diskutiert, wie Visiopädagog:innen mit dem Umfeld des blinden Kindes (Lehrpersonen, Assistenz, Eltern etc.) kooperieren können. Vorhandene Herausforderungen und mögliche Stolpersteine im integrativen Punktschriftunterricht werden aufgezeigt und mögliche Lösungsansätze entwickelt.

    Leitung

    Astrid Schimmel

    Kompetenzzentrum für Pädagogik, Therapie und Förderung, Münchenstein

    Gisela Spiegel

    ZKSK Oensingen (bis 2024) und SZBLIND

  • Modul 09: Schriftentscheidungen

    Die Entscheidung über das richtige Schriftsystem (Brailleschrift, Schwarzschrift oder dual) gehört zu den schwierigsten Entscheidungen, die sonder- und heilpädagogische Fachpersonen treffen müssen. In den USA ist ein sogenanntes Learning Media Assessment zur Schriftentscheidung gesetzlich vorgeschrieben. In ihrer Masterarbeit hat Denise Althaus die Formulare aus dem Learning Media Assessment für den deutschen Sprachraum übersetzt und praktisch erprobt. In dieser Einheit erhalten Sie einen Überblick über die Formulare, die ihnen in Zukunft eine Schriftentscheidung erleichtern sollen.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens

    Denise Althaus

    Schule Fokus Sehen Zürich (SFS)

  • Modul 10: Duale Schriftnutzung

    In diesem Schwerpunkt geht es um die besonderen Bedürfnisse von Lernenden, die sowohl die Braille- als auch die Schwarzschrift nutzen. Dabei wird zwischen einem parallelen Erwerb und einem nicht-parallelen Erwerb unterschieden. Anhand von mehreren Fallbeispielen wird aufgezeigt, wie ein dualer Schriftspracherwerb unabhängig von der Erwerbsreihenfolge gelingen kann. Dazu werden unterschiedliche Materialien und Methoden vorgestellt, die Sie speziell bei Lernenden mit dualer Schriftnutzung einsetzen können.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens

  • Modul 11: DaZ in der Brailleförderung

    Ein späterer Erwerbsbeginn und die dadurch verkürzte Kontaktdauer mit der deutschen Sprache führen bei DaZ-Lernenden in der Regel zu einem besonderen Förderbedarf im Lesen und Schreiben. Hör- wie auch Leseverstehen in der deutschen Sprache können besonders betroffen sein von der Migrationssituation. Weil der geringere Wortschatz und die eingeschränkten grammatikalischen Fähigkeiten dabei eine besondere Erschwernis darstellen, ist die Erfassung dieser je individuellen Voraussetzungen ein notwendiger Ausgangspunkt der Förderung. Zur darauf aufbauenden Förderung der Leseflüssigkeit, des Textverstehens und des Schreibens werden in diesem Block unterstützende Massnahmen und Übungssequenzen vorgestellt.

    Leitung

    Ursula Hofer, Prof. Dr. em.

    Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich

  • Modul 12: Diagnostik des Tastvermögens

    Der Tastsinn hat für viele Kinder mit einer Sinnesbeeinträchtigung eine wichtige kompensatorische Funktion, z.B. bei der Informationsgewinnung. Dazu stellt sich bei vielen Lernenden die Frage, ob sie die nötigen haptischen und motorischen Voraussetzungen zum Braille-Schriftspracherwerb mitbringen. Um Fragen wie diese zu beantworten, existieren unterschiedliche Verfahren, z.B. der Tactual Profile. In diesem Block erhalten Sie einen exemplarischen Überblick über ausgewählte Verfahren und Anwendungsgebiete. Vor Ort werden Sie die Möglichkeit bekommen, unterschiedliche Tastmaterialien zu erproben. Anhand von einem Fallbeispiel wird aufgezeigt, wie sich die Verfahren in einen förderdiagnostischen Zyklus integrieren lassen.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens

  • Braille-Fest und Abschlussveranstaltung

    Im Zuge des CAS wird ein Braille-Fest an der HfH stattfinden. Dazu eingeladen sind alle Kinder und Jugendliche aus der Deutschschweiz, die die Brailleschrift lernen und nutzen. Das Fest soll ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des Lernens sein. Gleichzeitig sollen Sie als CAS Teilnehmende vor Ort das Gelernte anwenden und Angebote gestalten. Diese sind Teil des Leistungsnachweises, welcher bei der Abschlussveranstaltung präsentiert werden.

    Leitung

    Fabian Winter, Prof. Dr.

    Professor für Bildung bei Beeinträchtigung des Sehens