SCAP

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

Das SCAP stellt im luxemburgischen Bildungssystem ein pädagogisch-therapeutisches Angebot im obligatorischen Bildungssystem zur Verfügung. SCAP steht für «Service de Consultation et d’Aide pour troubles de l’Attention, de la Perception et du développement Psychomoteur» - zu Deutsch: Beratungs- und Unterstützungsstelle bei Störungen der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung und der psychomotorischen Entwicklung. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche zwischen vier und 18 Jahren mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Wahrnehmungsschwierigkeiten oder psychomotorischen Schwierigkeiten.

Das SCAP intendiert das Konzept der Einrichtung anzupassen. Um diese Anpassung datenbasiert vorzunehmen, soll die aktuelle Arbeit evaluiert werden, was die Möglichkeit eröffnet die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Psychomotorischen Massnahmen im Feld nachzuzeichnen.

Projektleitung

Dennis Christian Hövel Titel Prof. Dr.

Funktion

Leiter Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung / Professor

Fakten

  • Dauer
    10.2022
    12.2025
  • Projektnummer
    2_25

Projektteam

Fragestellungen

  • Welche Effekte zeigen sich bei den Kindern und Jugendlichen durch die pädagogisch-therapeutischen Angebote des SCAP?
  • Wie ist die wahrgenommene Zufriedenheit unterschiedlicher Adressatengruppen (Kinder, Eltern, Lehrkräfte, Mitarbeitende) mit den pädagogisch-therapeutischen Angeboten des SCAP?
  • Welchen Auftrag hat jede Berufsgruppe im Team? Welche beruflichen Standards gibt es?
  • Welche Wünsche haben die Eltern an das Angebot des SCAP? Gibt es Angebote die noch eingerichtet/ausbauen werden müssen?
  • Wie hoch ist der Therapie-Dropout und welche Ursachen liegen vor?
  • Wie sind die Effekte der pädagogisch-therapeutischen Angebote des SCAP im Vergleich unterschiedlicher Problem-/Bedarfslagen und Altersgruppen. Wie sind die Effekte im Vergleich zum allgemeinen Forschungsstand der eingesetzten Massnahmen?
  • Wie wird das SCAP im luxemburgischen Bildungssystem wahrgenommen, welchen Platz hat das SCAP in diesem?

Methoden

Wirksamkeit

Für die Ermittlung der Zuwendungseffekte planen wir die Umsetzung eines experimentellen Designs mit fünf Messzeitpunkten (t1 Aufnahme auf die Warteliste, t2 Halbzeit der Wartezeit, t3 Start Therapie, t4 Halbzeit der Therapie, t5 nach einem Jahr Therapie). Hierbei wird die Wartezeit (t1 bis t3) als Kontrollgruppe und die Therapiezeit (t3 bis t5) als Experimentalgruppe genutzt. Als unabhängige Variablen werden die eingesetzten diagnostischen Verfahren, die eingesetzten pädagogisch-therapeutischen Massnahmen sowie deren Umsetzungsmodus herangezogen. Als abhängige Variablen werden standardisierte Verhaltensbeurteilungen (zu Verhaltensproblemen, Wahrnehmung, Motorik) im Eltern-, Lehrkraft- und, je nach Alter, im Selbsturteil der Kinder und Jugendlichen genutzt.

Zufriedenheit

Die Erfassung des Zufriedenheitserlebens erfolgt ebenfalls mittels standardisierter online Ratings zu zwei Messzeitpunkten, nach der ersten und der zehnten Therapiesitzung, einerseits im Fremdurteil der Eltern und der Lehrkräfte und andererseits je nach Alter der Kinder und Jugendlichen im Selbsturteil. Ebenfalls schätzen die Mitarbeitenden des SCAP ihr Zufriedenheitserleben ein.

Dropout

Für die Dropout-Analyse werden die Daten der Eltern-, Kinder und Jugendlichen mit den Zufriedenheitswerten in Verbindung gebracht.

Vergleich Angebote SCAP mit aktuellem Forschungsstand

Es wird ein internationales systematisches Literatur Review zur Wirksamkeit von psychomotorischen Massnahmen erarbeitet. Anschliessend werden die Befunde der Wirksamkeitsanalyse mit den Befunden des Reviews abgeglichen.

Rolle des SCAP im luxemburgischen Bildungssystem

Die Rolle soll im Mixed-Methods-Design erfasst werden. Grundlage hierbei ist ein Modell für gute Implementationen, die sich aus Facetten des Individuums, der Organisationseinheit und dem Auftrag gebenden System (Schule / Verwaltung) generiert. Neben der standardisierten Selbstbeurteilung zur Selbstwirksamkeitserwartung und Massnahmentreue bei den Mitarbeitenden des SCAP, sollen teilstrukturierte Interviews zur Rolle des SCAP und der wahrgenommenen Vernetzungsarbeit mit Personen aus der Schule, Verwaltung sowie SCAP-Mitarbeitende durchgeführt werden. 

Publikationen