CAS Gebärdensprachübersetzen

Kategorie Weiterbildung

Leitung

Christa
Notter

Funktion

Advanced Lecturer

Dauer
12 Monate
Kosten

CHF 6300

Abschluss

Zertifikat
10 ECTS Punkte

Zielgruppe

Gebärdensprachlehrer:innen

Gruppe
max. 24 Teilnehmende

Es ist eine internationale Entwicklung, dass vermehrt gehörlose Menschen als Übersetzer:in und Dolmetscher:in zwischen Schriftsprache und Gebärdensprache arbeiten. Der Beruf als «Deaf Interpreter» ist vom europäischen und internationalen Berufsverband für Gebärdensprachdolmetscher anerkannt und wird gefördert.

In einigen Ländern gibt es bereits etablierte Aus- und Weiterbildungsangebote für gehörlose Menschen zum Übersetzen und Dolmetschen auf Hochschulebene. In der Deutschschweiz existiert bisher kein vergleichbares Angebot. Der Bedarf an qualifizierten Gebärdensprachübersetzer:innen wird von verschiedenen Stakeholdern betont. Beispielsweise ist das Schweizer Fernsehen verpflichtet, bis 2027 13'000 Stunden in Gebärdensprache anzubieten.

Das Übersetzen unterscheidet sich vom Dolmetschen vor allem durch den Zeitaspekt und das schriftliche Ausgangsmaterial. Das Übersetzen erfolgt nicht simultan und benötigt Vorbereitung.

Ziel des CAS-Lehrgangs ist es, gehörlose bzw. hörbehinderte Menschen zu befähigen, schriftliche Texte vom Deutschen in die Deutschschweizerische Gebärdensprache (DSGS) zu übersetzen. Die praxisorientierten Weiterbildungsmodule sind in einen Hochschulrahmen eingebettet, um sowohl praktische Übungen als auch theoretisches Fachwissen zu vermitteln. Dadurch wird in der Deutschschweiz ein weiterer Pool an qualifizierten Gebärdensprachübersetzer:innen geschaffen.

Ziele und Nutzen

Das Hauptziel des Lehrgangs ist das Vermitteln von zentralen Kompetenzen, um professionell Übersetzungsaufträge in die Deutschschweizerische Gebärdensprache (DSGS) ausführen zu können. Die zentralen Kompetenzen, die vermittelt werden, sind:

  • das Übersetzen von Schriftsprache in die DSGS,
  • Akquise und Vorgehen bei Übersetzungsaufträgen,
  • technisches Hintergrundwissen zur Erstellung von Übersetzung in DSGS,
  • interkulturelle Aspekte zwischen Deutsch und DSGS,
  • Berufskompetenz und Reflexionskompetenz.

Module

Der CAS Gebärdensprachübersetzen ist in 6 Module gegliedert:

  • Modul 1: Beruf und Arbeit
  • Modul 2: Linguistik DSGS
  • Modul 3: Übersetzungstheorie und -praxis
  • Modul 4: Recherche und Fachsprache
  • Modul 5: Technik und Medien
  • Modul 6: Reflexion

Weitere Infos finden Sie auf der Detailseite.
Zu den Detailinformationen

Organisatorisches

Arbeitsweise und Umfang

Der CAS kombiniert Theorie, Übersetzungspraxis, Projektarbeit, Diskussion und Reflexion durch verschiedene methodische Elemente:

  • Module: Didaktisch vielseitige Vermittlung theoretischer Erkenntnisse und praxisbezogener Konzepte.
  • Praktika: Begleitend zu den Modulen finden Praktika im Feld statt.
  • Selbststudium: Studierende bearbeiten selbstständig Aufträge in Einzel- oder Gruppenarbeit.
  • Praxisprojekt: Teilnehmende entwickeln ein Praxisprojekt, bestehend aus Übersetzungsprodukt, Video-Dossier in Gebärdensprache und Präsentation.

Die Ausarbeitung dieses Curriculums beruht auf folgenden Grundlagen:

  • Halkosaari, L. & Mäkelä, O. (Edit.) (2018). Recommendations for a Curriculum for Deaf Interpreters. Learning Outcomes. Developing Deaf Interpreting in Europe Erasmus+.
  • Leuven, C. D., persönliche Mitteilung, 24. November 2021.
  • Rathmann, C., persönliche Mitteilung, 19. Juli 2018.
  • Schmidlinger, H. (Hrsg.). 194. Curriculum für den Universitätslehrgang
  • «Dolmetschen und Übersetzen für Österreichische Gebärdensprache, Deutsch und International Sign» an der Universität Salzburg (Version 2019W) Studien- jahr 2018 / 2019. Mitteilungsblatt – Sondernummer der Paris Lodron-Universität Salzburg. Internet-Link (PDF) (10. Dezember 2021).
  • Strasly, I., persönliche Mitteilung, 26. Januar 2022.
  • Trinnity College Dublin, Centre for Deaf Studies (2021). CDS DI course overview.
  • Universität Genf, Informationen zu den Zulassungsbedingungen, 2021.

Anmeldung und Kosten

Die gesamten Kurskosten betragen CHF 6000 plus eine einmalige Zertifikatsgebühr von CHF 300. Die Kosten für auswärtige Seminare, Verpflegung und Literatur gehen zu Lasten der Teilnehmenden. Die Kursunterlagen und Dokumentationen sind im Kursgeld enthalten.

Es ist Sache der Teilnehmenden, sich vor der Anmeldung über eine allfällige Kostentragung durch den Anstellungskanton zu erkundigen und eine entsprechende Kostengutsprache einzuholen. Die HfH verrechnet den Teilnehmenden im Zweifelsfall den vollen Kursbetrag.

Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzung

Der Zertifikatslehrgang richtet sich in erster Linie an gehörlose bzw. hörbehinderte Menschen, die sich im Übersetzen in die DSGS weiterbilden möchten. Erwartet wird eine DSGS-Kompetenz von mindestens GER-Stufe B2. Bewerbungen (max. zwei Minuten) in DSGS sind über swisstransfer.com an Christa Notter (christa.notter@hfh.ch) zu senden. In der Bewerbung sollten sich die Interessierten vorstellen und ihre Motivation für den CAS darlegen. Zusätzlich wird eine Lesekompetenz des Deutschen auf GER-Stufe B1 erwartet, nachzuweisen z.B. durch DIMA.

Abschluss

Der Zertifikatslehrgang wird mit einem Zertifikat CAS der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) abgeschlossen.

Insgesamt werden zehn Kreditpunkte nach ECTS (European Credit Transfer System) vergeben.

Leistungsnachweise

  • Praxisprojekt: Die Teilnehmenden entwickeln im Verlauf des Zertifikatslehrgangs ein Praxisprojekt und präsentieren dieses im Rahmen des letzten Moduls. Nähere Angaben folgen im ersten Modul.
  • Eine aktive Teilnahme am Kursgeschehen und die Erfüllung der Leistungsnachweise wird für die Zertifizierung vorausgesetzt. Für den erfolgreichen Abschluss wird eine Präsenzpflicht von mindestens 80% in den dozentengeleiteten Kursteilen empfohlen.

Beratung und Kontakte

Persönliche Beratung

Haben Sie Fragen oder wünschen eine persönliche Beratung?

Christa Notter

Advanced Lecturer

Administration und Auskünfte

Haben Sie administrative Fragen?

Durchführung und Anmeldung

  • CAS Gebärdensprachübersetzen

    Verfügbare Plätze

    Beginn / Ende
    22.08.2025 – 03.07.2026
    Leitung

    Christa Notter

    Durchführungsart

    Blended

    Termine
    • Der CAS Gebärdensprachübersetzen startet am 22. August 2025 und dauert bis 3. Juli 2026. Die Kurstage beginnen um 9.15 Uhr und enden um 16.00 Uhr.
    • Die genauen Kurszeiten sind 9.15–12.00 Uhr, 13.15–16.00 Uhr und zweimal 16.00–18.30 Uhr.
    • Ein Kurstag umfasst in der Regel sechs Lektionen, in Ausnahmefällen neun Lektionen.
    • Abweichungen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

    Modul 1:
    22. August 2025, 9.15–16.00 Uhr
    20. März 2026, 9.15–16.00 Uhr
    8. Mai 2026, 9.15–16.00 Uhr

    Modul 2:
    5. September 2025, 9.15–16.00 Uhr
    19. September 2025, 9.15–16.00 Uhr
    3. Oktober 2025, 9.15–16.00 Uhr

    Modul 3:
    28. November 2025, 9.15–16.00 Uhr
    9. Januar 2026, 9.15–16.00 Uhr
    23. Januar 2026, 9.15–16.00 Uhr
    6. Februar 2026, 9.15–16.00 Uhr
    20. Februar 2026, 9.15–18.30 Uhr
    5. Juni 2026, 9.15–16.00 Uhr
    19. Juni 2026, 9.15–16.00 Uhr

    Modul 4:
    31. Oktober 2025, 9.15–16.00 Uhr
    14. November 2025, 9.15–16.00 Uhr

    Modul 5:
    27. März 2026, 9.15–16.00 Uhr
    10. April 2026, 9.15–16.00 Uhr
    24. April 2026, 9.15–16.00 Uhr

    Modul 6:
    8. Mai 2026, 16.00–18.30 Uhr
    3. Juli 2026, 13.15–16.00 Uhr

    Standort

    HfH

    Kosten

    CHF 6300 (inkl. Zertifikatsgebühr)

    Max. Teilnehmende
    24
    Freie Plätze
    Plätze verfügbar
    Garantierte Durchführung
    Nein
    Anmeldeschluss
    Kursnummer
    2025-010 CAS

Infoveranstaltungen

  • Freitag, 08. November 2024, 17:00-18:00 Uhr, HfH, Präsenz

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